#59 - Ernährung
09.08.2025 27 min
Zusammenfassung & Show Notes
In meiner 59. Podcast Folge erklären Katrin Tschebular, die wunderbare DGKS, Pflegeberaterin und ich was bei der Ernährung wirklich wichtig ist. Eine ausgewogene Ernährung, Genuss und Freude am Essen sollte für Menschen jeden Alters selbstverständlich sein - „Gesund“ und „schmackhaft“ sind kein Widerspruch. Für Kinder sollte von Anfang an eine Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Milchprodukten angeboten und vorgelebt werden. Die heranwachsenden Jugendlichen und alle Erwachsenen ist eine ausgewogene Mischkost bestehend aus 1/3 Obst, Gemüse, Reis und Vollkorngetreideprodukte, 1/3 Milch und Milchprodukte und 1/3 Fisch und Eier. Bitte nicht mehr als 10% Fett und nur 1-2x pro Woche Fleisch. Freien Zucker und Salz bitte reduzieren (pro Tag max. 8 Zuckerwürfel und 1 -2 TL Salz). Hören Sie sich das an und lassen Sie sich von uns ganz entspannt vom Diätwahn befreien.
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DOC-ON-AIR - Der Podcast für den Umgang mit medizinischen Notfällen im Alltag von Dr. Joachim Huber.
Weitere Informationen auf doc-on-air.com
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Das Gesicht zur Stimme unter www.drjoachimhuber.at
Bei Fragen oder Hinweisen zur aktuellen Folge schreibt mir gerne ein Email unter podcast@doc-on-air-com
#notfallmedizin #ersthilfe #teambuilding #alleswirdgut
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Transkript
Doc on Air Der Podcast, der Ihnen hilft, richtig erste Hilfe zu leisten.
Was tun, wenn jemand Hilfe schreibt? Was tun, wenn zu Hause was passiert?
Als erfahrener Notarzt zeige ich Ihnen, wie es geht.
Unser Ziel, Wissen statt Angst und Können statt Zweifel. Ein herzliches Grüß
Gott allen Zuhörerinnen und Zuhörern.
In meiner diesmaligen schon 58.
Podcast-Folge erklären die euch schon bekannte,
wunderbare Diplom-Krankenschwester Katrin Tschebula und ich, Sie ist ja auch Pflegeberaterin
und sehr erfahren auch, wenn es um Ernährung geht,
was denn bei Ernährung wirklich wichtig ist.
Ihr alle wisst, es gibt unglaublich viele zahllose, kann man durchaus sagen, verschiedene Diäten,
die versuchen, dem, der sie kauft, klarzumachen,
dass er nur damit jung,
schön, gesund und ich weiß nicht, was alles wird.
Mit diesem Blödsinn werden wir auch ein bisschen aufräumen.
Eine ausgewogene Ernährung und, ich darf das betonen,
Genuss und Freude am Essen sollte eigentlich für jeden Menschen in unserem Breiten
selbstverständlich sein und auch für jedes Alter gelten.
Das heißt, gesund und schmackhaft sind wirklich keinerlei Widerspruch.
Für Kinder sollte von Anfang an eine Ernährung mit viel Obst, Gemüse,
Vollkornprodukten und Milchprodukten angeboten, aber auch vorgelebt werden.
Es macht keinen Sinn, wenn wir selbst uns mit irgendwas dem Bauch vollschlagen
und den Kindern einreden, sie mögen doch irgendwas Diätätisches essen.
Die heranwachsenden Jugendlichen und eigentlich auch die Erwachsenen sollten
eine ausgewogene Mischkost zu sich nehmen.
Ihr habt sicher schon von der Ernährungspyramide gehört und da kann man das
jetzt vereinfacht so darstellen.
Ein Drittel unserer Nahrung sollte Obst, Gemüse, Reis, Vollkornprodukte sein,
ein Drittel Milch und Milchprodukte und ein Drittel Fisch und Eier.
Bei Fett und Fleisch sollte man doch zurückhaltend sein, maximal 10% der Wochen
speisen sollten das sein.
Ebenso freie Zucker- und Salzbeigaben ein bisschen mit Vorsicht genießen.
Also pro Tag nicht mehr als 8 Zuckerwürfel und ein bis maximal 2 Teelöffel Salz.
Das hat man sehr schnell, wenn man manche Menschen sieht, die schon bevor sie
noch was gekostet haben, Salz drauf streuen, weiß man, das geht sie nicht aus.
Als freier Zucker bezeichnet man zugesetzten Zucker in Lebensmitteln wie Süßigkeiten,
Limonaden, Fruchtsäften und natürlich verarbeiteten Produkten.
Die so wie natürlicher Honig, Sirup oder anderes entsprechenden Zuckergehalt haben.
Natürlicher Zucker findet man in der Milch und im Obst. Und das zählt natürlich nicht.
Nun, dass ein geregelter Mahlzeitenrhythmus gescheit ist, das haben uns schon
die Altvorderen klar gesagt.
Und man das jetzt wie die Franzosen macht, zum Frühstück wie ein Kaiser,
zum Mittag wie ein König und zum Abendessen wie ein Bettelmann,
das wollen wir dahingestellt lassen.
Es gibt keine Studien, die beweisen, dass das ganz besonders gescheit ist.
Aber wir wissen aus Erfahrung, am besten sind mehrere kleine bis mittelgroße Mahlzeiten am Tag.
Das heißt drei Hauptmahlzeiten und ein bis zwei Zwischenmahlzeiten,
wie sie die ländliche Bevölkerung immer noch selbstverständlich einhält.
Bei älteren Menschen sollte man immer daran denken, dass sie von Proteinen,
also von Eiweiß und vor allen Dingen von Vitamin D profitieren.
Sie brauchen auch Ballaststoffe und wegen der Knochenproblematik auch Kalzium.
Wenn man das jetzt wieder in Zahlen gießt, dann kann man grob sagen,
täglich sollte mindestens ein Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht eingenommen
werden oder zubereitet werden.
Nun, das ganze Jahr hindurch sollten ältere Menschen Vitamin D,
ich sage jetzt zum Beispiel das Calde Vita, eine Tablette kauen,
um auch so ihren Knochen- und Vitamin-D-Haushalt zu kompensieren.
Das ist natürlich im Sommer, wenn wir ein bisschen im Licht baden,
nicht ganz so zwingend, weil da produziert der Körper, wenn er genügend Sonnenlicht
hat, Vorsicht vom Sonnenbrand, eigenes Vitamin D.
Okay, wenn wir jetzt im Weiteren auch von Handvoll reden,
dann ist eine Handvoll ungefähr 120 Gramm oder wenn wir von Fleisch oder Fisch
reden, ein circa Handteller, großes, fingerdickes Stück.
Und jetzt lassen wir die zu Wort kommen, die sich damit noch viel besser auskennt
als euer alter Kardiologe, nämlich die Kati.
Was fällt dir ein zu vernünftiger Ernährung, vernünftigen Getränken,
ohne dass wir unser Publikum belehren wollen?
Also zu den Getränken will ich jetzt gleich mal ansagen. Das vernünftigste Getränk
ist sicher einfach Leitungswasser.
Da braucht man nicht viel dazutun, sondern einfach lauwarm genießen oder kalt
genießen, wie es euch schmeckt.
Beim Essen, ich muss aus Erfahrung sprechen, ich habe sehr viel Kilo abgenommen
und habe eigentlich keine wirkliche Diät gemacht,
sondern habe einfach angefangen, auf meinen Körper zu hören und einfach zu schauen,
was mein Körper braucht.
Und eines weiß ich.
Bei jeder Diät wird eigentlich viel zu viel an Ernährung angeboten,
was der Körper gar nicht braucht.
Was sicher ganz, ganz wichtig ist, man soll nicht mit einer Diät und gleichzeitig
mit Sport anfangen, sondern man soll sich fokussieren, dass man mal sagt,
okay, ich setze mir jetzt das Ziel und stelle meine Ernährung um,
die Ernährung umstellen auf einfach mal ein bisschen weniger von Kohlenhydraten,
mehr Eiweiß, wie zum Beispiel Joghurt, Milchprodukte, wie der Joachim schon
gesagt hat, aufs Fleisch achten, was für Fleisch.
Auch, muss man sagen, regional zu essen, was jetzt gerade in der Jahreszeit erwächst.
Und vor allem die Lebensmittel versuchen eben in Bio-Qualität zu kaufen.
Und ja, ich muss dazu sagen, ich habe das Lipödem und aufgrund dessen habe ich
mich auch sehr fokussiert auf antientzündliche Ernährung,
die vor allem bei Lipödem, Rheuma,
Gicht zum Beispiel,
dir sehr gut helfen kann, dass du da diese Schübe minimierst und klein haltest.
Was heißt antientzündliche Ernährung?
Antientzündliche Ernährung geht in die Richtung, dass man eben Fleischprodukte,
Milchprodukte sehr reduziert, sehr auf Rohkost bzw.
Gekochtes, minimal gedampftes Gemüse umsteigt, Zucker komplett weglässt.
Das heißt, auf alternative Süßungsmittel wie zum Beispiel Datteln.
Ahornsirup, Agavensirup, Jacksirup, ob jetzt gehört, so sehr gut sein,
umsteigt und so schaut, dass man sich da eben ernährt.
Jede Ernährungsumstellung dauert eine Zeit, bis sie wirkt. Also man soll jetzt
nicht nach einer Woche den Hut draufschmeißen, sondern man soll wirklich das
Ganze einmal schauen und einmal mindestens sechs Wochen durchhalten,
damit man überhaupt sieht, ob eine Ernährungsumstellung für dich passt.
Eine wichtige Frage, die wir immer wieder gestellt bekommen,
ja, Oma und Opa sind halt doch schon alt, viele Junge meinen,
das sei dann so ab 70 der Fall,
und ich weiß nicht, was ich in einer gescheiter Weise kochen soll,
weil Appetit haben es kann und sie freuen mir ja vom Fleisch.
Nun, diesen Menschen ein Diät-Empfehlung zu geben, scheint mir doch eher kontraproduktiv.
Ich halte es ja damit, dafür war ich auch in meiner Internistenzeit bekannt,
dass ich gesagt habe, wenn euch was gut schmeckt, dann schaut es auch nicht.
Hauptsache, ihr kaut es sehr gut. Wie siehst du das, liebe Katja?
Ja, genau, so sehe ich das auch. Und man muss jetzt ganz ehrlich sein,
Bei den Sommertemperaturen über 30 Grad haben wir auch nicht großen Hunger.
Und da hat die Oma und der Opa auch keinen Hunger. Wichtig ist,
dass man einfach schaut, dass sie ausreichend trinken,
und dass man ihnen halt zum Beispiel einen Obstteller herrichtet,
den sie essen können oder eine Gemüsesuppe kocht, wo sie einfach schon im Essen
zum Beispiel eine Flüssigkeit mit eingebaut kriegen.
Und natürlich kann man schauen, dass man sich ein bisschen mit Eiweißpräparaten unterstützt.
Da gibt es eh eine breite Palette schon von Angeboten. wenn man das Gefühl hat,
dass die Oma oder der Opa jetzt wirklich zu wenig Kalorien zu sich nehmen.
Eine weitere Frage, die mir oft in meiner Praxis gestellt wurde,
war, ja, ich habe einen Bekannten und seit der vegan sich ernährt,
ist er um 20 Jahre jünger geworden.
Ich habe das immer sehr skeptisch gesehen, vor allem bei älteren Menschen, Junge Menschen,
die auf einen entsprechenden Ausgleich betreffend der Spurenelemente und der
Vitamingaben achten, ist das sicher eine Möglichkeit.
Wie siehst du das aus deiner Erfahrung als Krankenschwester?
Also ich muss jetzt dazu sagen, ich kenne sehr wenig ältere Menschen,
die vegan leben, weil die einfach noch mit einem Hausverstand sich ernähren,
mehr wie wir Jugendlichen.
Und ja, ich halte nichts von der veganen Ernährung schon aus einem Grund,
weil ich zum Beispiel auf Milchprodukte nicht verzichten möchte.
Also ich kann auf Fleisch verzichten,
könnte aber zum Beispiel nicht auf einen guten Kass verzichten.
Aber ich glaube, dass man halt wirklich im Alter dann, wenn man sich vegan ernährt,
noch mehr schauen muss, dass man wirklich alle Mineral- und Spurenelemente zu
sich nimmt mit Nahrungsergänzungsmitteln, dass das wirklich alles abgedeckt ist. Ja,
Was mich immer am meisten irritiert, beim täglichen Einkauf oder beim zweiten
Tag einkaufen gehen, wie viele Menschen wahllos zu irgendwelchen Fertigprodukten greifen.
Also das Selberkochen, das selber liebevoll Gemüse putzen, dürfte im Moment nicht
so ganz, sagen wir mal, en vogue oder in Mode sein.
Was empfiehlt eine Diätberaterin betreffend dieser Convenience-Produkte,
dieser Fertigprodukte?
Ja, also ich gehe jetzt einmal davon aus, gerade beim veganen Sektor ist sehr
viel schon was vorproduziert worden ist und wo ich mir denke,
ist jetzt ein Tofu wirklich so gesund, wenn man eigentlich nicht weiß,
was da drinnen ist und wenn man auch nicht wirklich weiß, wie der Soja jetzt
vor allem auf uns Frauen reagiert im Hormonhaushalt. Das darf man halt auch
nicht außer Acht lassen.
Und ich persönlich halte nichts von Fertiggerichten. Natürlich gibt es irgendwelche
Suppenwürfel, die ich natürlich auch verwende, aber trotzdem versuche ich so
gut wie möglich alles gut und clean herzustellen.
Vor allem, wenn man einmal weiß, wie leicht der Suppenwürfel selber gemacht
wird und wie lang der haltet im Kühlschrank, also den könnt ihr zwei Jahre aufbewahren,
dann wird man nie wieder einen Suppenwürfel zum Beispiel kaufen.
Aber in gewissen Sachen spricht nichts, aber man sollte halt schon schauen,
dass man so gut als möglich sich selbst wieder das Essen zubereitet.
Wir haben es ja eigentlich in der Corona-Zeit ziemlich gut gelernt, oder?
Wie man zum Beispiel Brot backt. Verlangt keiner, aber wir haben gelernt,
dass wir da eigentlich schon sehr gut auf uns schauen können.
Weil du das jetzt gerade erwähnst, nichts ist einfacher, meine sehr geehrten
Damen und Herren, als einen Sauerteig selber zu machen.
Und Sie brauchen sich jetzt nicht eins meiner Kochbücher zu kaufen,
Sie brauchen nur im Internet nachschauen, wie mache ich schönes Vollkornbrot.
Auch das beginnt mit dem Einkauf.
Sparen Sie nicht, kaufen Sie ein wirklich vollwertiges, gutes Vollkornmehl,
dann nehmen Sie den Sauerteig,
nehmen noch ein bisschen Backmalz und beim zweiten Mal gern durchaus auch einen
entsprechenden Würfel mit Hefe und ein paar Gewürze dazu und fertig ist die Laube.
Es ist nichts einfacher als ein Brotgewürz selber zu machen.
Sie nehmen zwei Teelöffel Fenchel, zwei Teelöffel Kümmel, Sie nehmen noch weitere
zwei Teelöffel von anderen Gewürzen, die Ihnen persönlich munden und schmecken.
Das kann alles Mögliche sein bis hin zum Ingwer.
Machen daraus mit dem Mixer ein schönes Pulver.
Das hält im Kühlschrank wirklich ebenso zwei Jahre wie der selbstgemachte Gemüsefond oder Gemüsewürfel.
Schauen Sie, natürlich versuchen sich die Anbieter zu quasi übertreffen.
Der Hofer behauptet, nur wir haben die Tollsten. Der Penny behauptet, das ist falsch.
Wir sind die Tollsten. Der Spar und der Biller raufen sich mit Pickerln um uns.
Lassen Sie sich doch nicht narrisch machen, liebe Damen und Herren Zuhörerinnen.
Glauben Sie mir, nehmen Sie regionale Produkte.
Gehen Sie doch auf die Wochenendmärkte und fragen Sie dort, was gibt es jetzt an frischer Ware?
Und glauben Sie mir wirklich, kochen macht Spaß.
Ich weiß schon, da kommen jetzt einige, die sagen, der hat leicht reden.
Ich muss für acht Leute kochen.
Ich weiß es. trotzdem allerweil gescheiter selber kochen und Kaiserschmarrn brauch ich doch
nicht aus dem Packerl kaufen oder Marillenknödel brauch ich nicht aus dem Packerl kaufen.
Und das sind die Dinge, mit denen man auch alten Menschen freude macht.
Klar frage ich, was hättest du denn gerne?
Und wenn du sagst, also Innereien brauche ich jetzt wirklich nicht,
dann frage ich nach einem Fisch.
Da gibt es so wunderbare frische Fische, Da muss ich nicht irgendwo hinfahren
auf jeden größeren Markt, aber auch bei jedem größeren Lebensmittelhandel kann
man sich herrlichen, frischen Fisch kaufen.
Genau, und bei jeder Diät, das muss ich jetzt noch dazu sagen,
ist es wichtig, dass man einfach auf sich hört.
Nicht eine Diät von der Brigitte macht zum Beispiel, nichts gegen die Brigitte,
aber man muss einfach auf sein Gefühl hören.
Und man muss auch, was ich dazu sagen möchte, sein Mindset wieder ändern.
Man schaut in den Spiegel und sieht eigentlich nur seine Silhouette,
aber dass dahinter ein zartes Wesen steckt, das einfach gesehen werden will
oder die nach Anerkennung sucht, das muss man hervorkehren.
Und dann wird jede Diät ganz einfach und leicht fallen, weil man sich einfach
wieder sieht und weil man einfach da ist und einfach vielleicht auch trotzdem
eine schöne Frau sein kann und sein darf,
sich auch schön anziehen darf und trotzdem sich liebevoll behandeln darf,
auch wenn man ein paar Kilo mehr hat.
Das war ein ganz wichtiges Argument, das mir wirklich aus der tiefsten Seele spricht.
Ich bin nicht sehr schnell traurig oder unglücklich, aber wenn ich die ganzen
jungen Menschen sehe, die diesen Schlankheitswahn frönen,
alle zusammen, wir Ärzte nennen das herzlos, untergewichtig sind,
ja manchmal kachektisch sind.
Manche junge Menschen, die wirklich eine Bulimie haben, das heißt sie essen,
um es gleich hinterher wieder von sich zu geben.
Das ist doch ein wirklicher Wahn. Und in diesem Zusammenhang warne ich euch noch einmal.
Ich weiß schon, es gibt eine Low-Fat-Diät, eine Low-Carb, also isst kein Fett
und keine oder wenig Kohlehydrate.
Es gibt eine Cleaning-Diät, ein Intervallfasten.
Es gibt Tod und Teufel an Diäten. Auch Diabetiker werden immer noch mit Diäten gequält.
So ein kompletter Stumpfsinn.
Der Diabetiker misst den nüchternen Blutzucker.
Habe ich schon mehrfach angeprangert und nutze auch diese Stelle wieder.
Nüchtern sind wir vielleicht ein Drittel von 24 Stunden.
Den Rest von 16 Stunden haben wir etwas gegessen.
Daher, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, messt euren Blutzug ein oder zwei Stunden nach dem Essen.
Natürlich dürft ihr nicht haltlos irgendwelche furchtbar gezuckerten Dinge zu euch nehmen.
Aber ab und zu mal ein Eis oder ab und zu mal ein Mörspeis oder eine selbstgemachte
Marmelade, Lasst es euch doch nicht verscheißen. Entschuldigung.
In den Spitälern, mein Appell, hört auf mit den Margarine-Gaben.
Da kriegt der Diabetiker eine sogenannte Schonkost. Da ist dann irgendeine traurige
Wurst, ein meist ganz gutes Brot und richtig, Diätmargarine auf dem Tablett.
Ah, so ein Blödsinn, so ein grauslicher, nehmt's Butter.
Das heißt ja nicht, dass ihr ein ganzes Viertel essen müsst,
aber die haben wir noch vor vielen Jahren gehört, die Werbung,
Butter kann durch nichts ersetzt werden.
Und schaut doch mal, wie die Franzosen kochen, da ist Butter auch eine Selbstverständlichkeit.
Ja, wenn ich schon übergewichtig oder stark übergewichtig bin,
die Katja hat es gerade gesagt, ein bisschen ein Speckbauch,
aber geh, bitte, wollen wir wirklich alle so modisch ausschauen, schadet nicht.
Wenn ich wirklich stark übergewichtig bin, ist klar, Fett ist wahnsinnig kalorienreich.
Der hat also ein Gramm fast zehn Kilokalorien.
Also wenn ich das ein bisschen reduziere, ist ja nicht blöd.
Ich muss jetzt noch eine Anekdote aus meiner Intensivlaufbahn erzählen.
Und zwar haben immer die besser überlebt, die ein paar Kilo mehr auf den Rippen
hatten, als wie die ganz schlanken, die gekommen sind, weil die einfach Reserven gehabt haben.
Und die haben wir wesentlich schneller aus den Betten rausgebracht,
als wie die ganz dünnen, weil sie einfach mehr Kraft hatten.
Und ich halte auch nichts davon, muss jetzt nochmal die Butter in den Raum nehmen,
dass man Butter ersetzt.
Ich finde auch, Butter ist einfach ein gutes Fett.
Und es gibt gewisse Erkrankungen wie das Lipödem zum Beispiel,
wo man einfach ein bisschen aufpassen muss.
Aber man muss sich trotzdem im Leben was gönnen. Und man muss einfach schauen,
wenn man die Füße wehtun beim Lipödem, dann muss ich halt was ändern.
Aber wenn ich jetzt keinen Schub habe und schmerzfrei bin zum Beispiel,
dann brauche ich jetzt akut auch nichts ändern.
Sondern muss einfach schauen, dass ich mein Gewicht stabil halte und da nicht
wieder irgendwo in eine Richtung schieß, was falsch ist.
Einfach wieder lernen, auf sich selbst zu hören und auf sich selbst zu schauen.
Und, ich wiederhole das gerne noch einmal, auf die eigenen Geschmacks- und Geruchssinne wiederhören.
Es muss nicht nur gut ausschauen, es muss auch gut riechen und es muss gut schmecken.
Da kann man natürlich sagen, okay, ich mag Olivenöl wahnsinnig gern,
dann kann ich auch das Wiener Schnitzel drin panieren.
Keine Rede von Olivenöl kann man nicht erhitzen. Natürlich kann man es erhitzen
auf 160 und da wird der Wiener Schnitzel wunderbar drinnen.
Wenn jemand sagt, das mag ich nicht so gern, dann nehmt halt ein Maiskeimöl
oder ein anderes der vielen wunderbaren Öle, die angeboten werden.
Auch das muss nicht von Hand geschöpft und tröpferlweise mit Gold laminiert
um ein Schweinegeld verkauft werden.
Also auch da können Sie euch darauf verlassen, dass man in Österreich gute Qualität bekommt.
Und ganz zum Schluss noch ab und zu mal einen guten Schweinsbraten mit Schweineschmalz
machen und viel Knoblauch.
Das ist schon fein. Und auch da gilt, die Menge macht das Gift,
wie der Paracelsus schon sagte.
Also lasst es euch nicht verdrießen, lasst es euch gut schmecken.
Und Sport ist natürlich gescheit, aber auch da kann man übertreiben.
Also ein vernünftiges Grundlagenausdauertraining, ein Monsterwort.
Damit ist gemeint, ich gehe so, dass ich mit meiner Begleitung noch reden kann.
Damit ist gemeint, ich mache einen 20 Minuten mindestens oder 30 Minuten Spaziergang.
Wiederum mit Freude. Da brauchst du keine Wand und da brauchst du keine Pulsuhr
und auch sonst nichts dazu.
Und nehmt einfach eure Oma mit zum Spazieren, weil da habt ihr beide was davon.
Du und deine Oma und die Oma kommt aber hungrig wieder zurück und hat dann ein
Gustav, ein gutes Stück Kuchen und wird es mit dir mit einem Kaffee genießen.
Und wie man einen guten Kuchen backt, das kann man auch von den Altvatern lernen.
Oder man geht also wieder ins Internet oder man kauft sich im Antiquariat ein
schönes, altes Kochbuch.
Ich weiß, wovon ich rede. Ich glaube, ich habe hunderte davon.
Also dann, meine Lieben, ich wünsche euch alles, alles Gute und lasst euch von
niemandem irgendeine Diät einreden, die ihr eigentlich gar nicht wollt und,
wenn wir ehrlich sind, auch gar nicht braucht.
Du hast das Abschlussstatement, liebe Gatti.
Genau, also Diäten, ja, sind wichtig, wenn man gewisse Erkrankungen hat,
aber ansonsten soll man einfach sein Leben genießen.
Und dazu gehört einfach ein gutes Essen, wie der Joachim schon gesagt hat,
einen guten Schweinsbraten.
Man isst den Schweinsbraten nicht jeden Tag, aber hin und wieder darf man es ihm gönnen.
Und wenn ihr Guster habt, es auf ein Stück Schokolade, dann genießt ihr einfach
und habt kein schlechtes Gewissen.
Und das ist das Allerwichtigste, dass ihr einfach rein mit euch seid.
Ja, ein Abschlussstatement fällt mir gerade noch ein, weil man natürlich immer
vom Alkohol warnt. Das ist ja so gefährlich und so kalorienreich.
Also hätte der liebe Gott gewollt, dass statt den Weinreben Valiumpillen an
Sträuchern wachsen oder Beruhigungsschlafpulver, hätte er das gemacht.
Was sage ich damit? Ein gutes Achtel Wein schadet niemandem.
Ja, wenn einer schon mal alkoholkrank war, dann ist es vielleicht eine gute Idee.
Aber ansonsten schadet ein gutes Achtel Wein oder ein Gläschen Bier nie.
Also lasst euch auch da nichts einreden, genießt es, seid vergnügt und dankt
dem Herrgott, dass wir in einem Land leben, wo wir so wunderbare Sachen haben.
Ich wünsche euch allen eine erfolgreiche Mahlzeitenzubereitung und noch besseren Appetit.
Euer Joachim und die Kathie.