#53 - Schlafstörungen
17.05.2025 28 min
Zusammenfassung & Show Notes
Zwei Drittel der Österreicher schlafen ausreichend, ca. 7 Stunden und gut. Sie kennen keine ernst zu nehmenden Schlafstörungen und wachen morgens erholt auf. Wir kennen 4 Schlafstadien: Einschlafphase, Leichtschlaf, Tiefschlaf, REM-Schlaf (Traumphase), beim Schlafen schaltet der Körper auf Sparflamme, Puls und Blutdruck sinken, unser Zucker- und Fettstoffwechsel wird optimiert. Kurzfristige Schlafstörungen sind also kein Grund zur Sorge, denken sie nur an die Zeit, wo die Kinder jede Nacht unruhig waren oder daran wie viele Partys und Bälle uns auch ohne Schlaf gut gefallen haben! Wir alle wissen, dass Sorgen in der Familie, Stress, Probleme am Arbeitsplatz, eine neue Umgebung oder auch die Vorfreude auf ein besonderes Ereignis uns schon mal den Schlaf rauben. Solche Schlafstörungen sind meist von kurzer Dauer und wir finden rasch wieder in den gewohnten Tag-Nacht-Rhythmus zurück. Ich bespreche diese Probleme und zeige auch auf, was dagegen man tun kann.
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DOC-ON-AIR - Der Podcast für den Umgang mit medizinischen Notfällen im Alltag von Dr. Joachim Huber.
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Bei Fragen oder Hinweisen zur aktuellen Folge schreibt mir gerne ein Email unter podcast@doc-on-air-com
#notfallmedizin #ersthilfe #teambuilding #alleswirdgut
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Transkript
Doc on Air Der Podcast, der Ihnen hilft, richtig erste Hilfe zu leisten.
Was tun, wenn jemand Hilfe schreit? Was tun, wenn zu Hause was passiert?
Als erfahrener Notarzt zeige ich Ihnen, wie es geht.
Unser Ziel, Wissen statt Angst und Können statt Zweifel.
Grüß Gott, meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Zuhörerinnen, liebe Zuhörer.
Heute habe ich wieder ein spannendes Thema, nämlich die Schlafstörungen.
Nun, beim Schlafen schaltet der Körper auf Sparflamme.
Puls- und Blutdruck sinken, unser Zucker-Fettstoffwechsel wird optimiert.
In den Zellen laufen Reparaturprozesse ab und das Immunsystem wird gleichzeitig gestärkt.
Auch das Gehirn bekommt die Möglichkeit, alle täglichen Eindrücke zu verarbeiten
und abzuspeichern. Wir kennen vier Schlafstadien.
Die Einschlafphase, den Leichtschlaf, den Tiefschlaf, den sogenannten REM-Schlaf.
Das Wort kommt von rascher Augenbewegung, also die Traumphase.
Ein Schlafzyklus dauerte etwa 90 Minuten und wiederholt sich in der Nacht mehrere Male.
Die Fakten Zwei Drittel der Österreicher schlafen ausreichend, also ca.
Sieben Stunden und auch gut.
Sie kennen keine ernstzunehmenden Schlafstörungen und wachen morgens erholt auf.
Die gute Nachricht: Fast
jeder Mensch kennt ein, zwei unruhige Nächte mit wenig oder nicht erholsamem Schlaf.
Denken Sie nur an die Zeit, wo die Kinder jede Nacht unruhig waren oder daran,
wie viele Feste, Partys und Bälle uns auch ohne Schlaf gut gefallen haben.
Wir alle wissen, dass Sorgen in der Familie,
Stress, Probleme am Arbeitsplatz,
oft auch allein schon eine neue Umgebung oder die Vorfreude auf ein besonderes
Ereignis uns schon mal den Schlaf rauben können.
Solche Schlafstörungen sind meist von kurzer Dauer und wir finden rasch wieder
in den gewohnten Tag-Nacht-Rhythmus zurück.
Kurzfristige Schlafstörungen sind also kein Grund zur Sorge.
Ein gesunder Organismus verfügt einerseits über genügend Reserven,
andererseits über Selbstheilungsmittel, die einen kurzen, aber erholsamen Schlaf ermöglichen.
Damit kann ein vorübergehender Schlafmangel locker weggesteckt werden.
Im Mitteleuropa leidet aber jeder dritte Erwachsene mit einem Alter von über
60 an mittelschweren bis hin zu schweren Schlafstörungen.
Von einer schweren Schlafstörung spricht man, wenn die Schlafprobleme länger
als zwei bis drei Monate anhalten und die Lebensqualität beeinträchtigen.
Laut einer Studie der Berliner Charité leiden ca.
60% der Männer und rund 30% der Frauen auch schon im Alter von 20 Jahren an
schlafbezogenen Atemstörungen.
Das stellt natürlich große Probleme dar.
Und auch in den Pflegeheimen weiß man, dass die Schlafapnoe ein sehr ernstzunehmendes Problem ist.
Nun, wie viel Schlaf braucht denn der Mensch? Da gibt es natürlich wieder verschiedene
Studien, verschiedene Ansichten.
Ich zitiere nur zwei. Die Fachärzte der US-amerikanischen National Sleep Foundation
empfehlen zwischen sieben und neun Stunden pro Nacht.
Die europäischen Schlafforscher dagegen verweisen meines Erachtens zurecht darauf,
dass die optimale Schlafdauer von verschiedenen Faktoren wie dem Alter,
der individuellen Veranlagung und dem Befinden am nächsten Tag abhängt.
Die Europäer empfehlen ein Zu-Bett-Gehen vor Mitternacht und dann je nach Alter
folgende ungefähre Schlafdauer.
Wir wissen alle, dass Neugeborene und Babys bis zu 20 Stunden täglich schlafen,
wenn sie nicht schreien.
Säuglinge und Kleinkinder kommen immerhin noch auf 14 bis 16 und Schulkinder
auf durchschnittlich 9 bis 11 Stunden.
Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr kommen meist mit 8 bis 10 Stunden aus.
Und ab Ende der Pubertät, also dem Beginn des Erwachsenseins,
braucht der Mensch durchschnittlich 7 bis 9 Stunden.
Bei den Senioren scheiden sich die Geister. Da gibt es Menschen,
die ununterbrochen von seniler Bettflucht sprechen.
Was bedeuten würde, dass ein älterer Mensch eigentlich nur ganz wenig Schlaf
braucht? Das stimmt sicher nicht.
Auch Senioren brauchen ihre sieben bis acht Stunden.
Auch hier gilt natürlich, dass Individuum entscheidet, ob es vor oder nach Mitternacht
ins Bett geht, ob es nach fünf,
sechs Stunden ausgeschlafen ist oder ob es ein Morgenschläfer oder ein Frühaufsteher ist.
Eines ist klar, wer zu wenig schläft oder schlecht schläft, ist tagsüber oft
unruhig und zappelig, meist auch grantig,
leicht ablenkbar und weniger konzentriert.
Er ist schneller erschöpft von alltäglichen Belastungen und oft auch viel anfälliger für Infekte.
Wikipedia schreibt, ich zitiere, In der deutschsprachigen Literatur werden Beeinträchtigungen
des Schlafs als Akrypnie bezeichnet.
Der Begriff wurde jedoch in der Vergangenheit mehr und mehr von dem in der angloamerikanischen
Literatur gebräuchlichen Begriff Insomnie verdrängt.
Beide Begriffe beschreiben nicht nur das Fehlen von Schlaf, sondern auch Störungen
von Ein- und Durchschlafen.
Hyposomnie steht ebenfalls für Schlafmangel durch Schlafstörungen.
Lassen Sie uns die einzelnen Begriffe ein bisschen beleuchten.
Bei Insomnie kann man nicht durchschlafen.
Obwohl man eigentlich todmüde ist,
wacht man in der Nacht immer wieder auf und versucht mit allerlei Tricks,
ich erinnere an das berühmte Schäfchenzählen, zurück in den Schlaf zu finden.
Morgens wacht man schließlich nicht erholt auf und kämpft sich müde durch den Tag.
Fachleute sprechen von einer Insomnie und dabei von zwei Formen.
Die sekundäre Insomnie und die primäre Schlafstörung.
Bei der sekundären Insomnie sind häufige Auslöser Vorerkrankungen oder auch
missliche Umweltbedingungen.
Merken wir uns, Ein- und Durchschlafprobleme sind von sich aus noch keine Erkrankungen,
sondern Symptome, die unterschiedliche Ursachen haben können.
Zum Beispiel nächtliche Blutdruck oder Stoffwechselerkrankungen,
der berüchtigte Raucherhusten, der beim Hinlegen viel ärger wird.
Generelle Atemwegsprobleme wie Asthma, hormonelle Veränderungen,
zum Beispiel in den Wechseljahren, aber auch in der Schwangerschaft.
Frauen sind übrigens wegen der
hormonellen Faktoren häufiger von Schlafproblemen betroffen als Männer.
Auch ein wichtiges zu erwähnendes Krankheitsbild ist das chronische Fatigue-Syndrom.
Wenn Menschen an einer posttraumatischen Störung oder einem chronischen schweren
Schmerzsyndrom leiden.
Bei mehr als 50% aller Patienten stehen hinter einer Insomnie auch psychologische
und psychiatrische Faktoren,
insbesondere Stress oder anhaltende Belastungssituationen.
Auch Medikamente mit schlafstörenden Substanzen, wie zum Beispiel Anabolika, Antidepressiva.
Antiepileptika, selten aber doch auch Beta-Blocker.
Natürlich Benzodiazepime, wie zum Beispiel Valium oder Lexotanil.
Und denken Sie daran, auch Cannabiskonsum führt dazu, dass der Schlafwachrhythmus
aus dem Gleichgewicht gerät.
Alle Menschen, die unter einer Chemotherapie oder Strahlentherapie stehen,
wissen, dass der Schlafrhythmus nicht mehr stabil ist.
Erwähnen möchte ich noch ein Medikament, das viele ältere Menschen bekommen, die sogenannten SSRI,
also selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer,
zum Beispiel Fluoxetin.
Denn diese Medikamente werden ebenso wie Antidepressiva sehr oft an ältere Menschen
verabreicht und diese Medikamente sind Schlafräuber.
Sollten Sie also ein derartiges Arzneimittel einnehmen, empfiehlt es sich,
mit Ihrem Arzt oder dem Apotheker Rücksprache bezüglich der optimalen Einnahme,
also des Zeitpunktes, wann man es nehmen soll, zu sprechen.
Eines ist schon lange bekannt, ich würde fast sagen ein alter Hut,
dass zu viel Fernsehen, zu viel Handyschauen mit SMS, WhatsApp und was immer
es noch gibt, natürlich eine große Problematik darstellen.
Auch das lange Spielen oder Arbeiten am PC verursacht Schlafstörungen.
Meistens ist auch das bei diesen Tätigkeiten entstehende künstliche Licht mit
blauen Wellenlängern mit ursächlich.
Diese blauen Wellenlängen stören nämlich den Schlaf-Wach-Rhythmus und stören
besonders die natürliche menschliche Ausschüttung des Schlafhormones Melatonin.
Auf das Melatonin kommen wir später noch zu sprechen.
Eines ist klar, auch koffeinhältige Getränke wie Kaffee,
Tee oder Cola wirken bei manchen Menschen kontraproduktiv, ebenso wie zu viel Alkohol.
Alkohol hilft zwar ein bisschen beim Einschlafen, führt aber zu einem unruhigen
Schlaf und führt auch dazu, dass man meistens eine Schlafunterbrechung erleidet.
Vorsicht, wirklich Vorsicht, ist bei allen Schlafmitteln geboten.
Die sogenannten Hypnotiker können bei langfristiger Einnahme neben einer zunehmenden
Abhängigkeit auch zu einer paradoxen Reaktion wie Schlafstörungen führen.
Die primäre Insomnie betrifft ca. 20% der Patienten.
Meistens können wir Ärzte medizinische Ursachen oder psychische Erkrankungen ausschließen.
Experten sprechen bei dieser Schlafstörung von einer sogenannten erlernten Insomnie.
Sie nimmt ihren Anfang meist aufgrund einer ungewöhnlich starken Belastungssituation
wie Ärger am Arbeitsplatz, Prüfungsstress, scheinbar unlösbare Beziehungsprobleme.
Oft entsteht dann auch eine große Angst vor einer weiteren schlaflosen Nacht.
Das wiederum führt dazu, dass sich der Betroffene schon beim Zubettgehen automatisch
verspannt und sich im Bett nicht mehr entspannen kann.
Dieser unbewusste Lärmprozess kann meistens nur sehr schwer aufgebrochen und
einer Lösung zugeführt werden.
Die Folge ist, das eigene Schlafpensum wird meist mit sorgenvollem Blick auf
den Wecker ununterbrochen kontrolliert.
Nun, Sie wissen das selbst. Sorgen machen Druck. Druck führt zu Verspannung
und ein erholsames Schlafen verträgt weder Verspannungen noch einen Zeitdruck.
Sollten Sie Ihre Alltagssorgen mit ins Schlafzimmer nehmen, dann versuchen Sie
doch mal folgendes Gedankenexperiment.
Stellen Sie sich vor, Sie hätten unter dem Bett einen Baseballschläger oder
einen großen Stock liegen.
Wenn nun die grauen Gedanken kommen und Sie am Schlafen hindern,
dann sprechen Sie sie direkt an.
Zum Beispiel, entweder Du wartest bis morgen früh,
dann beschäftige ich mich mit Dir, oder ich schlage dich mit meinem Stock so
stark, dass du in die unterste Kammer des Vergessens fällst und ich mich nie
mehr mit dir beschäftigen würde.
Klingt komisch? Versuchen Sie es mal. Und denken Sie bitte auch an eines der
wunderbaren Sprichwörter von Martin Luther.
Martin Luther sagt, wir können nicht verhindern, dass die schwarzen Gedanken um unser Haupt fliegen.
Aber wir können verhindern, dass sie sich in unseren Haaren Nester bauen.
Noch eins, wir predigen unseren Kindern, ein voller Bauch studiert nicht gern.
Wir wissen alle, er verhindert auch einen guten Schlaf.
Das Überfressen, Entschuldigung, es ist etwas derb, aber es ist wahr, führt zu Völlegefühl.
Das wiederum führt zu einem Zwerchfellhochstand, einer Art Atemhindernis und
das wiederum erschwert das Ein- und Durchschlafen.
Alle älteren Herren werden mir sorgenvoll zunicken, auch eine übervolle Blase
und ein ständiger Handrang, zum Beispiel wegen der Prostatavergrößerung, ist störend.
Die sogenannte Nukturie kann aber auch auf eine Herzpumpleistungsstörung zurückzuführen sein.
Denken Sie daran, auch eine Zuckerkrankheit oder eine sogenannte Schlafapnoe,
auch darüber sprechen wir gleich,
kann sehr, sehr gefährliche Schlafstörungen ausbedingen.
Kalte Füße, zum Beispiel der Diabetiker mit seinen Gefäßerkrankungen,
Umweltfaktoren wie Licht und Lärm können ebenfalls zerstörend sein.
Ob der Mond tatsächlich den Schlaf beeinträchtigt, darüber lässt sich streiten.
Auch wie weit Lärm stört, muss jeder für sich beurteilen. Die einen hören selbst
ein winziges Mäuschen maunzen, die anderen stört nicht einmal Flugzeuglärm.
Egal, wer immer unter länger andauernden Ein- oder Durchschlafstörungen leidet,
sollte den Hausarzt aufsuchen und genau überlegen, ob nicht ein Gesundheitsproblem
wie Schilddrüsen, Atemwegserkrankungen,
psychische Medikamente oder nächtliche Atemaussetzer dafür verantwortlich gemacht werden müssen.
Ich sage Ihnen nur eine Zahl. In Europa leiden zwischen 170 und 200 Millionen
Menschen an nächtlichem Atemstillstand.
Das sind über 40 bis 45 Prozent der Bevölkerung.
Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom ist eine schwere schlafbezogene Atemstörung,
bei der es während des Schlafes 5 bis 10 manchmal auch öfters zu einem Atemstillstand kommt.
Das Krankheitsbild verursacht dann einen beträchtlichen Sauerstoffmangel und
damit eine Versorgungsproblematik des Gehirns.
Das Gehirn schlägt Alarm, es kommt zu wiederholten Weckreaktionen und natürlich zu Schlafstörungen.
Atemphysiologisch ist es ungefähr so, wie wenn man jede Nacht 60 bis 90 Mal
einen 3000 Meter hohen Berg besteigen würde.
Wenn nun so ein Problem vorhanden ist, dann hilft nur ganz konsequentes Diagnostik.
Auch Schlafstörungen durch das Restless-Legs-Syndrom, also das Syndrom der unruhigen
Beine, sind meist behandelbar.
Es ist natürlich klar, dass ausreichende Bewegung, aber bitte nicht zu spät
Sport betreiben, sinnvoll ist.
Auch beim Restless-Legs-Syndrom soll Alkoholkonsum gemieden werden.
Auch hier gilt ein gut eingestellter Blutdruck oder Zucker, ein Beheben von
Magnesium und Eisenmangel sind sehr hilfreich. Ein Tipp für Sie.
Bei Verdacht auf ein sogenanntes Restless-Legs-Syndrom gehen Sie zum Hausarzt
und bitten Sie ihn, den Eisenmangel auszuschließen.
Führen Sie auch ein Ernährungstagebuch, dann erkennen Sie leichter,
welche Lebensmittel Ihre Symptome verstärken.
Von einer Hypersomnie-Tagesschläfrigkeit spricht man, wenn jemand am Tag einen
vermehrten Schlafdrang hat und es einfach nicht schafft, den gesamten Tag überwacht zu bleiben.
Anders ist die Narkolepsie, die man auch als Schlafkrankheit oder Schlummersucht bezeichnet.
Das ist eine plötzliche und doch beträchtliche Störung im Gehirn,
die dazu führt, dass Betroffene tagsüber plötzliche Schlafattacken kollapsähnliche Zustände haben.
Das Problem ist behandelbar, aber leider nicht heilbar.
Wenn jemand unter einer idiopathischen Hypersomnie leidet,
dann bedeutet das, dass er meist mehr als 10 Stunden Schlaf braucht und nur
sehr schwer aus dem Bett kommt.
Parasomnie bedeutet im Schlaf auftretend.
Davon sprechen wir, wenn Menschen ständig Albträume haben oder im Bett aufsitzen,
sprechen oder sogar schlafwandeln.
Das kommt bei Kindern und Jugendlichen häufiger vor, ist aber meist harmlos und verschwindet.
Ein ernstes Problem ist Zähne knirschen und Zusammenbeißen der Zähne im Schlaf.
Hier sollten Sie unbedingt mit Ihrem Zahnarzt, also dem Facharzt für Zahn- und
Kieferheilkunde sprechen.
Er wird Ihnen zum Schutz der Zähne eine spezielle Beißschiene anfertigen lassen.
Was können Sie selbst bei Schlafstörungen tun?
Natürlich, selbst ist die Frau, selbst ist der Mann, setzen Sie eine Initiative.
Meist hilft es schon, wenn man seine persönlichen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten
umstellt und sich mehr um eine gesunde Schlafhygiene kümmert.
Halten Sie nur ein kurzes Mittagsschläfchen, meist vor 3 Uhr und maximal 20
Minuten. Führen Sie möglichst regelmäßige Schlafzeiten ein.
Gehen Sie nur schlafen, wenn Sie wirklich müde sind.
Auch der gewünschte und oft gewohnte Schlummertrunk ist vielleicht mal zu unterbrechen.
Zu den Schlafmitteln möchte ich nur noch mal betonen, dass viele Studien zeigen,
dass diese Schlafmittel meist nur kurze Zeit wirken und abhängig machen.
Alternative Hausmittel wie Baldrian, Lavendel, Passionsblume soll man ausprobieren.
Auch Märchen hören hilft beim Einschlafen. Das weiß ich von vielen Zuhörern
von meinem Podcast der Märchendoktor.at.
Das viel beworbene Melatonin,
wird von den meisten Fachärzten wegen der Datenlage und den möglichen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen,
Blutdruckabfall, Albträume, Kraftlosigkeit nicht als Therapie empfohlen.
Dass es trotzdem immer wieder jeden Abend im Fernsehen gebracht wird,
ja, das ist eine eigene Geschichte.
Wenn Sie Schlafprobleme haben, dann sollten Sie über Ihren Hausarzt oder Facharzt
eine genaue Diagnostik in einem Schlaflabor anstreben.
Mit einer Videopolysomnographie werden sowohl der Tages- als auch der Nachtschlaf ihre Atemstörungen,
motorische und neurologische Störungen gemessen und quantifiziert.
Alle Befunde werden natürlich ausführlich besprochen und danach wird vielleicht
auch mal eine Schlafrestriktionstherapie empfohlen.
Das kann man übrigens selber machen. Bei Einschlafproblemen das Zu-Bett-Gehen
um eine halbe Stunde bis zu einer Stunde verkürzen und schauen, ob mir das gut tut.
Ganz zum Schluss, bei jeder Atemwegsproblematik, die von Bewusstseins- oder
Herz-Kreislauf-Störungen begleitet wird, zögern Sie nicht, die Rettung zu rufen.
Ich wünsche Ihnen einen guten Schlaf. Danke fürs Zuhören.