#52 - Hausmittel
In "Doc on Air" werden Hausmittel wie Hühnersuppe und Ingwer zur Linderung von Beschwerden vorgestellt. Tipps zur Teezubereitung und die Wichtigkeit ärztlicher Konsultation werden betont.
03.05.2025 30 min
Zusammenfassung & Show Notes
Schon unsere Großeltern und Altvorderen wussten, dass altbewährte Hausmittel manchmal die beste Medizin sind und die Beschwerden ganz natürlich lindern. Was hilft gegen Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Ohrenschmerzen, schwere Beine, Schlafstörungen oder Bauchzwicken? Das beste Hausmittel ist und bleibt liebevolles Kuscheln. Die sanften Berührungen vermitteln ein Gefühl von Liebe und Schutz und wirken beruhigend, nicht nur auf Kinder. Ich beschreibe verschiedene Hausmittel und ihre Zubereitung. Nehmen Sie ein Blatt Paper und einen Stift zur Hand und schreiben Sie sich Stichwörter auf. Dann probieren Sie diese Rezepte gegen kleine Krankheiten doch einmal aus, aber nur wenn sich keine fieberhafte oder schwere Erkrankung zeigt. Und eine Regel gilt immer: wer krank ist gehört ins Bett! Im Herbs kommt meine 3. Kochbuch mit vielen ausgefallenen Rezepten und der Beschreibung diverser Hausmittel heraus.
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DOC-ON-AIR - Der Podcast für den Umgang mit medizinischen Notfällen im Alltag von Dr. Joachim Huber.
Weitere Informationen auf doc-on-air.com
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Bei Fragen oder Hinweisen zur aktuellen Folge schreibt mir gerne ein Email unter podcast@doc-on-air-com
#notfallmedizin #ersthilfe #teambuilding #alleswirdgut
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Transkript
Doc on Air - Der Podcast, der Ihnen hilft, richtig erste Hilfe zu leisten.
Was tun, wenn jemand Hilfe schreit? Was tun, wenn zu Hause was passiert?
Als erfahrener Notarzt zeige ich Ihnen, wie es geht.
Unser Ziel, Wissen statt Angst und Können statt Zweifel.
Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Zuhörerinnen, liebe Zuhörer.
Heute erzähle ich euch ein bisschen was über Hausmittel für kleine und für große Wehwehchen.
Was hilft denn gegen Schnupfen, Husten, Heiserkeit,
Ohrenschmerzen, schwere Beine, Schlafstörungen, Bauchzwicken und viele andere
kleinere oder größere Probleme?
Schon unsere Großeltern und Altvorderern wussten,
dass es prächtige Hausmittel gibt, die manchmal die bessere Medizin sind und
auch Beschwerden ganz natürlich lindern.
Lassen Sie mich gleich vorweg betonen, das beste Hausmittel ist und bleibt liebevolles
Kuscheln, Zärtlichkeiten.
Die sanften Berührungen vermitteln ein Gefühl von Liebe und Schutz und wirken
beruhigend, nicht nur auf Kinder.
Beim Kuscheln werden auch Glückshormone wie Oxytocin und Serotonin ausgeschüttet.
Dadurch wird das Immunsystem gestärkt und eine schnellere Genesung erreicht.
Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und einen Stift und schreiben Sie sich wichtige
Stichworte auf, damit Sie später wissen,
was hilft denn hier vielleicht und sich dann auch bei der Anwendung leichter tun.
Also probieren Sie diese Rezepte gegen kleine Krankheiten einfach mal aus.
Natürlich nur dann, wenn sich keine fieberhaften oder schweren Probleme oder
gottbehüt gestörte Vitalfunktionen, also Atmung,
Herzschlag, Bewusstsein zeigen.
Eine Regel gilt immer. Ich darf sie wirklich, ohne schulmeisterisch zu sein,
wiederholen. Wer krank ist, gehört ins Bett.
Nun, wer sich nicht wirklich auskennt oder zu viel Respekt vor irgendwelchen
pflanzlichen oder Tees hat, der geht einfach in die Apotheke und lässt sich dort beraten.
Und dann bekommt der Kräutertee mit verschiedensten heilfördernden Wirkungen.
Es ist also für fast alle Wehwehchen ein Kraut gewachsen.
Wir haben natürlich auch wunderbare Biogärtner mit einem großartigen Angebot an Naturheilmittel.
Lassen Sie mich erwähnen, die Karotte, den Knoblauch, der Ingwer,
alle sind wunderbare Gesundmacher.
Im gut sortierten Handel finden Sie Bitterschokolade.
In der dunklen Variante ist der Anteil antioxidativ wirkender Polyphenole höher.
Das heißt, die dunkle Schokolade ist einfach wesentlich gesünder als die zuckerreiche Helle.
Ich weiß, das hört man nicht gerne, wenn man ein Bonbon-Freak isst,
aber ich sag's trotzdem.
Noch etwas. Ziegen- oder Schafsmilch, Joghurt, sind reich an Vitaminen,
Mineralstoffen und Spurenelementen.
Diese stärken das Immunsystem und schützen unter anderem auch Verkältungen.
Schafmilch enthält wesentlich mehr Vitamin A, D, E, B6, B12 und Riboflavin, ebenso Vitamin C.
Die Kuhmilch ist wunderbar, aber auch sie ist wie die Schafmilch für Säuglinge
nicht sehr gut geeignet,
da der Nährstoffgehalt mit dem sehr hohen Proteinfett- und Mineralstoffgehalt
sich zu stark von der Muttermilch unterscheidet und durchaus gastrointestinale,
also Magen-Darm-Probleme verursachen kann.
Noch eine Plattitüde hätte ich fast gesagt.
Vergessen Sie nicht, Lachen ist gesund. Lachen verbessert die Lungenfunktion,
entspannt die Muskulatur, senkt den Blutdruck und die Schmerzempfindlichkeit.
Wer lacht, ist meistens glücklich. Und glücklich sein ist auch gut fürs Immunsystem.
Das machen die Kinder wesentlich besser als wir Großen.
Sie lachen ca. 400 Mal am Tag. Wir Erwachsene dagegen nur 15 Mal.
Und dass Schlafen sehr wichtig ist und dass ein guter Schlaf gesundheitsfördernd
ist, nun, das sei nur der Ordnung halber erwähnt.
Und nun zu den Rezepten.
Beginnen wir gleich mit Honig. Zum Beispiel gegen Erkältungen.
Ein bis zwei Esslöffel vor dem Schlafengehen im Mund zergehen lassen.
Natürlich kann man auch auf Zimmertemperatur abgekühlten Hustentee oder andere
Teeformen mit Honig süßen.
Auch hier gilt, für Babys unter 12 Monaten oder für Menschen,
die Honig gar nicht gut vertragen, ist er natürlich nicht geeignet.
Für Säuglinge kann der Honig sogar gefährlich werden, weil darin manchmal sporenbildende
Bakterien enthalten sind,
welche bis hin zu einer Lebensvergiftung das Wohlbefinden des Kleinkindes stören kann.
Die gute alte Hühnersuppe ist bei Erkältungen und nicht nur bei Erkältungen
ein wunderbares Hausmittel.
Wenn man es verträgt, Ingwer, Knoblauch und gute Gewürze dazugeben.
Hühnersuppe lässt auch die Schleimhäute abschwellen und hemmt ganz generell Entzündungen.
Ebenfalls sehr wirksam bei Entzündungen ist Thymian-Tee.
Thymian ist ein uraltes Heilkraut, wirkt bei Husten, Heiserkeit,
aber auch bei Blasenentzündungen.
Thymian ist auch krampflösend. Die Zubereitung ist einfach.
5 Esslöffel frische oder 5 Esslöffel getrocknete Thymianzweige mit mindestens
einem Liter heißem Wasser überbrühen, ca.
5 Minuten lang ziehen lassen, absieben, abkühlen, eventuell mit Honig süßen
und dann über den Tag verteilt am besten lauwarm trinken.
Sie müssen ausprobieren, ob diese Teekonzentration, so wie bei allen anderen
Tees, für Sie richtig ist.
Vielleicht brauchen Sie nur 2 Esslöffel Thymian.
Probieren Sie es einfach aus. Auch Lavendel wirkt beruhigend und entspannend,
angstlösend und krampflösend.
Daher wird er gerne bei Schlafstörungen, aber auch bei Kopfschmerzen,
Hautproblemen und sogar bei psychischen Verstimmungen eingesetzt.
Nun, auch Lavendel ist nicht jedermanns Sache.
Ich denke immer noch an die wunderbaren Lavendelpäckchen meiner Großeltern,
die sie im Schrank aufbewahrt haben und die ganz, ganz wunderbar gegen Motten
gewirkt haben. Kleidermotten natürlich.
Ein weiteres sehr probates Hausmittel ist ein Gesichtswasser.
Nun, natürlich können Sie das in jedem Schönheitssalon, Apotheke,
Drogerie kaufen, aber man kann das auch selber machen.
Gesichtswasser mit Apfelessig hilft besonders bei unreiner oder irritierter, leicht geröteter Haut.
Dass der Apfelessig vielleicht vom Geruch her nicht ganz so wunderbar ist,
wie die gekauften Essenzen, sei dahingestellt.
Nehmen Sie 25 Milliliter Apfelessig, 100 Milliliter destilliertes Wasser,
das kennen Sie vom Bügeleisen,
vier Tropfen ätherisches Lavendenöl,
das kann man also wunderbar in verschiedenen Reformhäusern kaufen.
Alles mischen Sie in einer natürlich sehr sauberen Flasche miteinander und füllen
es in diese Flasche ein und bewahren es im Kühlschrank auf.
Dieses Hausmittel hat eine wirklich schöne, klärende Wirkung und die Haut fühlt
sich danach viel weicher und sauberer an.
Ein weiteres Hausmittel ist ein Lavendelbad zur Entspannung.
Dafür sammeln Sie bitte jetzt während der Blütezeit des Lavendels ausreichende Blüten.
Man kann ruhig etliche Handvoll sammeln. Sie lassen sich auch wunderbar einfrieren.
Dann nehmen Sie diese Blüten, übergießen Sie mit zwei Liter kochendem Wasser,
lassen das Ganze fünf Minuten ziehen und geben es durch ein Sieb ins Badewasser.
Das hilft übrigens auch prima bei Einschlafstörungen.
Wenn Sie einen Schnupfen haben, versuchen Sie doch ein Nasendampfbad aus Kamille
oder eine Kochsalzlösung.
Die Kochsalzlösung ist ganz einfach.
Ein gestrichener Teelöffel Kochsalz mit einem halben Liter abgekochten Wasser
mischen, abkühlen lassen und mittels Nasendusche verabreichen.
Auch diese Nasendusche kriegt man im wohl sortierten Drogeriehandel.
Beim Nasendampfbad, besonders bei Bronchialkatar wirksam, nimmt man vier gehäufte
getrocknete Kamilleblüten.
Auch die bekommen sie im Reformhaus oder in der Apotheke. ein großes Handtuch,
eine richtig schöne breite Schüssel und ca.
ein bis zwei Liter kochendes Wasser.
Geben Sie die Kamillenblüte in das Lavoir, so nannte man die Schüssel früher,
vom französischen Waschen, und gießen Sie es mit heißem Wasser vorsichtig auf.
Dann beugen Sie Ihren Kopf darüber, aber decken sich und die Schüssel mit einem
großen Handtuch zu und atmen diesen Kamillendampf gemütlich 10 bis 15 Minuten lang ein.
Bei kleinen Kindern bitte unbedingt vorsichtig sein und die Kinder am besten
auf den Schoß nehmen, damit das heiße Wasser nicht zu einer Verbrennung führt
oder Gott behüht versehentlich umkippt.
Auch die Schlüsselblume, sie blüht jetzt gerade im Frühling wunderbar,
ist eine beliebte Heilpflanze zur Behandlung von Husten und Erkältungen.
Hierzu nehmen Sie zwei saubere und desinfizierte Gläser, natürlich mit Verschlussdeckel,
auch der muss desinfiziert sein, am besten im Druckkochtopf.
Dann nehmen Sie drei Handvoll Blüten, Kelche ohne das Grün,
also diese Blüten wirklich abzupfen und geben diese Blüten in ein halbes Glas mit Bio-Honig.
Das drehen Sie mehrmals um und bewahren das Ganze bei Zimmertemperatur,
lichtgeschützt, also mit einem Tüchlein zudecken, ca. zwei Wochen auf.
Immer wieder dazwischen gut umdrehen, weil die Blüten oben aufschwimmen.
Das fertige Produkt können Sie mit den Blüten zwei bis dreimal täglich einen Teelöffel einnehmen.
Eine kleine liebevolle Empfehlung dazu.
Es schmeckt auch prima zu Naturjoghurt, zu Eis und Käse.
Ein weiteres Hausmittel ist Senf. Ich weiß, Senf, da haben wir alle Respekt davon.
Gerade scharfer Senf kann ganz schön brennen. Und so ist es auch hier.
Senf muss man sehr vorsichtig anwenden und nur für die Menschen zubereiten,
wenn die es auch vertragen.
Also in einer Fußwanne oder dem vorher genannten Labor, warmes Wasser mit einem
Löffel gemahlenen Senfmehl kann man selber machen oder in der Apotheke besorgen,
auch im Reformhaus vermischen und die Beine für maximal 15 bis 20 Minuten hineinstellen.
Damit die durchblutungsfördernde Wirkung bleibt, anschließend warme Wollsocken anziehen.
Und wie nach all diesen Therapien immer hinterher ein halbes Stündchen ausruhen.
Man kann natürlich auch aus gemahlenen Senfkörnern und Wasser eine Paste herstellen.
Die würde man dann auf kleine Leintücher geben und entsprechend auf die Stirn oder Wange pressen,
aber natürlich nie auf die Schleimhäute bringen, egal ob im Gesicht oder sonst im Körperbereich.
Und nie länger als 5 bis maximal 10 Minuten einwirken lassen.
Achten Sie also bitte unbedingt darauf, ob unser Patient nicht Hautirritationen bekommt.
Ohne solche Irritationen hilfreich ist der berühmte alte Topfenwickel.
Nicht nur bei Husten und Halsschmerzen, sondern auch bei Prellungen und Verstauchungen.
Es ist egal, was für einen Speisetopfen Sie verwenden.
Am besten schmieren Sie daumendick auf eine alte Windel oder ein Geschirrtuch
und falten das Ganze zusammen.
Der Wickel wird anschließend am besten auf eine Wärmeflasche auf Zimmertemperatur erwärmt,
man kann das auch kurz in der Mikrowelle machen und dann noch warm auf die zu
behandelnde Körperstelle gelegt.
Also bei Husten auf die Brust, bei Halsschmerzen auf den Hals,
bei Verstauchungen auf das jeweilige Gelenk.
Darüber einen Wollschal locker wickeln, den Patienten gut zudecken und für einige
Stunden den Topfenwickel einwirken lassen.
Über die ganze Nacht ist nicht immer jedermanns Sache, weil Topfen natürlich
auch einen Eigengeruch hat.
Sie können natürlich auch versuchen, den Topfen bei einer ganz frischen Prellung
oder Verstauchung kalt anwenden.
Er wirkt dann schmerzstillender und abschwellend.
Ein weiteres Rezept sind die berühmt-berüchtigten Zwiebelsocken.
Aber sie helfen gut bei Erkältung, mit oder ohne Schnupf.
Man braucht zwei Zwiebeln, weiße Zwiebeln nehme ich immer, zwei alte ausgeleierte
Wollsocken, zwei alte Fetzen, also am besten Windelstücke,
so groß wie Stofftaschentücher und eine Wärmeflasche.
Die zerkleinerten Zwiebel über Wasserdampf etwas erwärmen und in die Tücher
füllen, gut zubinden, flachdrücken und in die Socken hineinstopfen.
Dann die Socken anziehen, ein paar Schritte gehen, sodass sich das gut verteilt
und die Füße auf eine nicht zu heiße (Vorsicht-Verbrennungsgefahr!) Wärmeflasche stellen.
Man kann die Socken auch über Nacht anwenden.
Dann empfehle ich aber am nächsten Tag auch wegen des Schwitzens unbedingt ein neues Bettzeug.
Bei Heuschnupfen helfen natürlich verschiedene Medikamente aus der Apotheke.
Antialergische Nasensprays, Augentropfen. Aber es gibt auch Hausmittel,
die Sie unterstützend einsetzen.
Zum Beispiel ein 10-Minuten-Dampfbad mit Kochsalzlösung.
Der Dampf befeuchtet die Nasenschleimhäute und lindert den Juckreiz.
Tragen Sie, wenn Sie allergisch sind und die Zeit der Allergene gekommen ist,
eine Brille. Das ist für die ohne dies gereizten Augen viel vernünftiger als Kontaktlinsen.
Duschen Sie am Abend. Damit werden
die allergieauslösenden Pollen vor dem Zu-Bett-Gehen herausgewaschen.
Bei Bauchschmerzen gibt es viele, viele gute Tipps.
Ein heißes Eisen auf den Bauch gebracht hat alles wieder gut gemacht.
So heißt das alte Gsatzl, das wir aus der Märchenzeit kennen.
Und so funktioniert der klassisch feuchte, warme Bauchwickel.
Ein Geschirrtuch in heißen Wassertränken gut ausbringen und auf dem Bauch mit
vorher angewärmten Kümmelöl ein bisschen einmassiert
liegen lassen. Anschließend eine Wärmeflasche über ein Frottee-Handtuch als Zwischenlage
anbringen und den Patienten gut,
am besten mit einem Wollschal, einwickeln.
Der Wickel sollte mindestens 20 Minuten einwirken, außer man fröstelt,
dann bitte die Wärmeflasche wechseln.
Hilfreich bei solchen Bauchproblemen ist fast immer, wir kennen das von den
Kleinkindern, ein Fenchel- oder Fenchelkümmel-Anistee.
Ein Wort zu Bauchschmerz und Durchfall. Wer kennt sie nicht?
Die berühmte Karottensuppe nach Moro. Das war ein sehr bekannter österreichischer Kinderarzt,
der bereits 1908 vielen Kindern das Leben mit diesem Rezept gerettet hat.
Sie alle wissen, Durchfall ist deshalb so gefährlich, weil der Körper nicht
nur viel Flüssigkeit, sondern auch ganz wesentliche lebensnotwendige Mineralstoffe ausscheidet.
Also nehmen Sie ein halbes Kilo geschälte Bio-Karotten, geben Sie das mitsamt
den Schalen in einen Liter Wasser, lassen Sie das 60 Minuten kochen.
Ich mache es immer im Dampfdruckkochtopf, da braucht es maximal 15 Minuten.
Danach abseien, die Karotten pürieren und mit kochendem Wasser und ca.
3 Gramm Salz ungefähr auf eine Suppenkonsistenz bringen.
Ein geriebener Apfel kann auch helfen, weil er Pektin enthält und damit die
Flüssigkeit im Darm gebunden wird.
Getrocknete Heidelbeeren, indische Flohsamen sind ebenfalls gute Medikamente gegen Durchfall.
Ein Wort noch zu geschwollenen Beinen.
Schwellungen in Beinen und Füßen treten auch bei Menschen ohne Gefäß- oder Herzerkrankungen,
besonders im Sommer, bei langem Sitzen oder bei hohen Temperaturen auf.
Wechselbäder helfen. Das heißt, man hat zwei Kübel Wasser, einmal heiß,
einmal kalt und stellt die Füße zuerst in das warme Wasser, danach eine Minute in das kalte.
Auch Kneipen, nach unserem berühmten Wasserheiler Kneip, ist sehr hilfreich.
Man kann natürlich auch die Beine mit einem guten Massageöl von unten nach oben,
also Richtung Herz, sanft massieren.
Manche Menschen schwören auf Apfelessig, mit einer Tasse Wasser vermischt,
ein Tuch darin gedrängt und die geschwollenen Beine damit umwickelt.
Zitronenwasser trinken hilft gegen überschüssige Flüssigkeit im Gewebe.
Es ist leicht entwässernd, ebenso wie Löwenzahn.
Einen Teelöffel Löwenzahnblätter mit einer Tasse heißem Wasser auffüllen,
fünf Minuten ziehen lassen, abseien und zwei- bis dreimal täglich eine halbe Tasse trinken.
Wenn wir nun noch überlegen, dass Kümmel krampflösend,
entblähend und verdauungsfördernd ist, dann wissen Sie auch,
warum manche etwas deftige Speisen mit Kümmel gewürzt werden.
Vom Schwein bis zum Sauerkraut, vom Gratin bis zu blähenden Gemüse.
Verwenden Sie auch Gewürznelken, manchmal helfen die sehr gut,
sogar bei Zahnschmerzen.
Das Entscheidende ist, auch hier müssen Sie ausprobieren, ob Sie es gut vertragen,
ob es Ihnen wirklich hilft und im Zweifelsfall den Arzt aufsuchen.
Prinzipiell ist Gewürz, Nelken, Öl etwas sehr Wunderbares.
Ein letztes Wort noch zu verschiedenen lästigen Geistern, die jetzt im Sommer wieder uns beglücken.
Bremsen, Mücken, Wespen, Bienen.
Ob Spucke wirklich hilft, das lasse ich dahingestellt.
Wirklich wirksam ist, verdünnt das Salmiak-Geist.
Das enthält sozusagen eine Lösung, wo ein, zwei Tropfen helfen,
das eingedrungene Gift in den Körper zu zerstören.
Das hilft auch bei Kontakt mit Quallen, Stechfischchen oder Seeigeln.
Bei bekannter Bienen-Wespen-Allergie unbedingt auf eine anaphylaktische,
also körperliche, lebensgefährliche Überreaktion vorbereitet sein.
Das heißt, haben Sie bitte in solchen Problemen immer ein Notfallset bei sich,
den sogenannten Epi-Pen.
Und bei stärkeren Symptomen oder Reaktionen rufen Sie bitte die Rettung.
Dass kleine Stiche mit Eiswürfel oder Kühlbergs gelindert werden können,
ist eine Erfahrungssache.
Klar gilt auch Hitzetherapie. Sie können sich in jeder Apotheke oder Drogerie einen BytheWay kaufen.
Das ist ein kleines, batteriebetriebenes, wärmeerzeugendes Gerät,
das die betroffene Stelle auf ca.
45 Grad aufheizt und damit auch das böse Gift zerstört.
Fassen wir zusammen.
Hausmittel sind seit Jahrhunderten beliebt und hilfreich.
Es gilt aber auch hier das Gesetz, verwende nur, was du kennst und frage im
Zweifelsfall nach Apotheke,
Kräuterfachfrauen, Drogisten.
Und noch etwas. Man darf sein Wissen aus der Hausapotheke nicht einfach auf Haustiere übertragen.
Gerade Katzen sind meist strenge Fleischfresser und können auf manche Kräuter
sehr empfindlich oder sogar gesundheitsgefährdend reagieren.
Im Zweifel sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, ob ein bestimmtes Kraut oder eine
Heilpflanze für Ihr Haustier geeignet ist.
Und denken Sie daran, Alpenveilchen, Amaryllis,
Begonie, Christdorn, Tiefenbachei,
Efeu, Maiglöckchen, Goldregen, Pfaffenhütchen, Tollkirsche, das sind sehr,
sehr giftige Pflanzen für Kinder, Hund und Katze.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und trauen Sie sich. Hausmittel sind einfach super.
Music.