DOC on AIR - Erste Hilfe im Alltag

Notfallmedizin im Alltag

#49 - Was tun, wenn mein Kind drogenabhängig ist?

22.03.2025 26 min

Zusammenfassung & Show Notes

1.Lachgas: viele Manschen kennen Lachgas als Narkosemittel in der Medizin. Mittlerweile ist es aber, vor allem für Jugendliche, zur beliebten Party-Droge geworden. Der Konsum kann jedoch schwere gesundheitliche Folgen haben.
2. Cannabis als Rauschmittel bekannt heißt umgangssprachlich  „Gras“, englisch „Weed“ oder Marihuana (für die weiblichen Blüten). Haschisch für das daraus gewonnene und gepresste Harz gehört zu den ältesten bekannten Nutz- und Heilpflanzen. Die häufigste Konsumform ist das Rauchen von Joints,  (umgangssprachlich „kiffen“)
3.Drogen: sind nach Alkohol und Tabak die am häufigsten konsumierte Droge in Deutschland, vor allem unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen, in der EU haben ca.  87 Millionen Erwachsene schon einmal in ihrem Leben illegale Drogen konsumiert,  60 % Männer – 40 % Frauen. In Österreich gibt es bis zu 40.000 Menschen, die risikoreich Opioide konsumieren. 

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DOC-ON-AIR - Der Podcast für den Umgang mit medizinischen Notfällen im Alltag von Dr. Joachim Huber.

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#notfallmedizin #ersthilfe #teambuilding #alleswirdgut

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Transkript

Music. Doc on Air, der Podcast, der Ihnen hilft, richtig erste Hilfe zu leisten. Was tun, wenn jemand Hilfe schreit? Was tun, wenn zu Hause was passiert? Als erfahrener Notarzt zeige ich Ihnen, wie es geht. Unser Ziel, Wissen statt Angst und Können statt Zweifel. Ein herzliches Willkommen, sehr geehrte Damen und Herren. Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, heute habe ich ein ganz spezielles Thema, das ich Ihnen präsentieren möchte. Das wirklich heikle Thema Drogen. Lassen Sie mich mit einer Modedroge beginnen, mit dem Lachgas. Also die Stickstoffmonoxid. N2O ist die chemische Formel. Es ist ein farbloses Gas mit süßlichem Geruch. Dieses Gas wurde 1772 von einem Herrn Priestley entdeckt. Das Gas wird zur Verwendung bei industriellen Zwecken, zum Beispiel Treibgas in Kartuschen, Treibgas für Spraydosen, für Sprühsahne oder Luftballons, frei verkäuflich angeboten. Die besonderen medizinischen Eigenschaften entdeckte der Chemiker Humphrey Davy 1799 durch Selbstversuche. Lachgas hat beim Inhalieren durch Mund oder Nase bereits nach wenigen Sekunden eine betäubende Wirkung. Dabei können auch Halluzinationen, also ganz komische Gedankengänge, aber auch Glücksgefühle auftreten. Zahnärzte erkannten als erste Mediziner sehr schnell, dass ängstliche Patienten im Rahmen von zahnmedizinischen Behandlungen, ich glaube, das verstehen wir alle, wer liebt schon Tempora oder die Spritze, Dass also ängstliche Patienten neben einer Beruhigung auch über eine Abnahme der Schmerzempfindlichkeit berichteten. Bei der medizinischen Nutzung wird natürlich auch in der Geburtshilfe eine genaue, ganz exakte Dosierung berücksichtigt. Und jetzt haben wir ein Problem, denn beim Konsum als Partydroge wird diese Dosierung nicht eingehalten. Und dann passieren drei mögliche und wirklich unnötige Risiken. Erstens einmal, diese dadurch entstehenden Rauschzustände sind nicht harmlos. Und Lachgas, falsch angewandt, ist eine Droge. Ein weiteres Problem, der Rauschzustand, hält nur wenige Minuten an. Um also in eine Art von Vollrausch zu kommen oder zu bleiben, wird das Lachgas oft in unkontrollierten Mengen konsumiert. Kostet ja auch fast nichts. Bei unkontrolliertem Konsum haben wir aber wirklich die Erfahrung gemacht, dass Lachgas ein Einstiegsmotor für späteren, härteren Drogenkonsum darstellt. Viele Jugendliche inhalieren das Glas direkt aus Sahnespender-Kapseln. Sie wissen aber meistens nicht, dass dieser Konsum Nervenschäden bis hin zur Querschnittslähmung verursachen kann. Der Grund ist ganz einfach. Lachgas schädigt nicht nur das Knochenmark, sondern zerstört auch die Isolierung der Nervenbahnen. Ein ähnliches Problem, wie wir es bei z.B. Multiple Sklerose kennen. Daraus entwickeln sich sehr schnell Gedächtnis-, Koordinations- und motorische Störungen. Ebenso spielt es eine große Rolle, dass während des Konsums natürlich auch ein Sauerstoffmangel auftritt, der manchmal zu erheblichen Spätschäden im Gehirn führt. Hierzu kommt ein weiteres Problem, nämlich der häufige Konsum von Lachgas macht sehr schnell eine psychische Abhängigkeit, Ein deutscher Rapper, der pro Tag bis zu 50 Kapseln Lachgas konsumierte, hat das so geschildert Das Kars macht dich komplett zum Zombie. Wenn nun Lachgas gemeinsam mit anderen Drogen konsumiert wird, dann entstehen besonders unberechenbare und gefährliche Rauschzustände. Beim Konsum in Verbindung mit Alkohol, sehr, sehr beliebt unter besonders den jungen Menschen, kommt es verstärkt zu Übelkeit und Erbrechen. Und bei dieser Übelkeit und dem Erbrechen sind die gestörten Sicherheitsreflexe wie Schlucken fast außer Kraft gesetzt und viele der jungen Menschen kommen in eine lebensgefährliche Erstickungsproblematik. Nun, am häufigsten konsumiert oder absichtlich verabreicht werden neben dem Cannabis auch LSD, Kokain, Crack, Ecstasy, Speed, leider auch Heroin, Opium und Crystal Meth. Insgesamt sprechen wir meistens von vier Kategorien von Drogen. Sedativa, Tranquilizer, Stimulantien und Halizunogene. Sedativa sind Beruhigungsmittel, die dämpfen und vorübergehend Angst, Unruhe oder Spannungszustände zumindest anfänglich gut beeinflussen können. Sie wirken auch zu Beginn einer solchen Therapie oft schlaffördernd. Zu diesen Arzneimitteln zählen daher Schlafmittel und Tranquilizer. Tranquilizer sind Arzneistoffe, die bei Einnahme eine Beruhigung und neurovegetative Entkoppelung bewirken. Die am häufigsten verwendeten Substanzen sind aus der Gruppe der Benzodiazepine, Valium, Lorazepam, um nur zwei zu nennen, Psychopax. Stimulant sind dagegen Substanzen wie Amphetamine, Methamphetamine, Kokain und Ectasy. Aber, das glauben Sie vielleicht nicht, aber es ist so auch Ephedrin, das in vielen Hustenmitteln vorkommt. LSD ist die Abkürzung für Lysergsäurediethylamid, furchtbar kompliziert. Es wird auch als Lysergid bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine halbsynthetische, sehr stark wirksame Droge mit halizinogener Wirkung. Das Problem auch beim LSD sind die Langzeitfolgen. Einmal genommen kann dieses Gift, man kann es nur so nennen, oft Monate später zu einer Explosion von sehr unangenehmen Hirnaktivitäten führen. Crystal oder Crystal Meth sind die Szenennamen für Methamphetamin, ein vollsynthetisches Stimulantium, das bereits 1934 entwickelt und als Medikament unter dem Handelsnamen Pervitin bis in die 80er Jahre vertrieben wurde. Dann erkannte man sehr schnell die furchtbaren Nebenwirkungen nicht nur auf Ungeborene, sondern auch auf viele, viele erwachsene Konsumenten und hat dieses Medikament aus der Liste der handelsüblichen Medikamente genommen. Im Darknetz ist das aber immer noch eine sehr beliebte Droge, die bedauerlicherweise furchtbare Nebenwirkungen hat, auf die ich nicht alle eingehe. Es würde den Rahmen dieses kleinen Impulsvortrages doch sprengen. Cannabis, das ist eigentlich der lateinische Begriff für Hanf und das wurde schon vor 4700 Jahren in einem chinesischen Lehrbuch über Botanik und Heilkunst erwähnt. Die ältesten Funde von Marihuana-Blättern, aber auch den Früchten, sind aus der Zeit um 700 vor Christus. Sie wurden in einem autonomen Gebiet im Westen Chinas gefunden. Als Rauschmittel hat sich Cannabis zunächst in Indien etabliert, wie so oft als Bestandteil kultischer Handlungen. Seit 1970 sind die zwei Cannabis-Varianten Haschisch und Marihuana nach Alkohol und Tabak, die am häufigsten konsumierten Drogen in Europa. Ja, als Marihuana-Gras auch genannt, bezeichnet man die getrockneten Blüten, Blätter, Stängel und andere Kleinigkeiten der Pflanze. Unter Haschisch, auch Dope Shit Piece genannt, versteht man das getrocknete Harz aus den Drüsenhaaren der weiblichen Pflanze. Es hat einen höheren Wirkstoffgehalt als Marihuana. Und wir alle kennen ja aus verschiedenen Krimis die Bilder von Kellern, wo diese Hanfpflanzen in unzähligem Maß natürlich verboten gezogen werden. Während insbesondere die jungen Menschen immer seltener zu Tabak und Alkohol greifen, eigentlich doch sehr erfreulich, steigt aber bedauerlicherweise der Konsum von Economies stetig an. Cannabis ist in Europa nach wie vor sowohl unter Jugendlichen als auch unter jungen Erwachsenen die am häufigsten konsumierte und, wie wir alle wissen, auch leicht erhältliche Droge. Besitz und Weitergabe solcher Cannabisprodukte sind ja in den meisten Ländern immer noch stark eingeschränkt bzw. Verboten. Trotzdem berichten ca. 10% der 12- bis 17-Jährigen in Zentraleuropa, also Deutschland, Schweiz, Bundesrepublik Deutschland, schon einmal Cannabis konsumiert zu haben. Bei den 18- bis 25-Jährigen sind es sogar über 40%. Und davon bleiben 10% mehr oder weniger regelmäßig beim Kiffen. Gott sei Dank lassen es auch viele nach dem Erstkonsum und probieren es kein zweites Mal. Aber der Erstkonsum ist nicht ungefährlich. Da dieses THC vor allem für Erwachsene, Heranwachsende eine ernste Gefahr darstellt. Junge Gehirne reagieren besonders empfindlich auf die Inhaltsstoffe im Cannabis. Der menschliche Körper produziert ja Selbststoffe, die den Substanzen im Hanf sehr ähnlich sind, sogenannte Endokannabinoide. Diese haben eine wichtige Funktion bei der Steuerung der Hirnentwicklung, auch in der Pubertät. Wird diese Steuerung von außen durch das im Hanf enthaltene THC oder andere Cannabinoide beeinflusst, kann es auch zu Störungen in der körperlichen und geistigen Entwicklung der jungen Menschen kommen. Zu den bekanntesten Nebenwirkungen von Cannabis gehört ein schlechtes Gedächtnis und eine verminderte Aufmerksamkeit. Langfristig führt ein hoher Cannabiskonsum, ja man kann natürlich darüber diskutieren, Das ist ein hoher Konsum. Das wird beim einen so und beim anderen so sein. Jedenfalls Faktum ist, dass Cannabis keinesfalls so harmlos ist, wie es immer wieder gerne dargestellt wird. Denn die Beeinträchtigung der sogenannten Informationsverarbeitung im Gehirn ist sehr beeindruckend. Auch das Abspeichern und Verarbeiten von neuen Informationen wird durch Cannabiskonsum sehr schwierig. Somit haben wir einen weiteren Risikofaktor zu erwähnen. Das ist der für psychische Erkrankungen, insbesondere Cannabis-induzierte Psychosen. US-amerikanische und neuseeländische Studien kommen sogar zu dem Schluss, dass Cannabis die Gehirnstruktur bei Teenagern verändert und zu einer dauerhaften Minderung des Intelligenzquotienten führen kann. Laut der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht ist die Zahl der Behandlungen wegen Folgen eines Marihuana-Konsums in den vergangenen zehn Jahren um fast 80% gestiegen. Woran erkennen Sie nun, dass Ihr Kind möglicherweise unter Drogeneinfluss nimmt oder regelmäßig Drogen einnimmt? Ihr Kind verändert anfangs oft unbemerkt sein Wesen. Am Beginn einer Drogenabhängigkeit stehen oft eine übertriebene Heiterkeit, ein übermäßiger Tatendrang, unklare Aktivitäten, häufiges Ausgehen und fremde Freundschaften. Viele Eltern merken erst nach Wochen die starken Stimmungsschwankungen, die über das normale Pubertieren hinausgehen. Sie sind auch, je nachdem welche Drogen das Kind nimmt, mit einer unerklärlichen Reizbarkeit, oft auch mit Aggressionen konfrontiert. Bei den Verhaltensstörungen dominieren oft eine gewisse Desorientiertheit oder unklare Traurigkeit und besonders auffällig ist es natürlich immer, wenn sich ein Kind komplett zurückzieht. Das haben wir schon immer auch als Ärzte gesagt. Solange Kinder laut sind, lustig sind, einen Lärm machen, ist fast immer alles in Ordnung. Wenn Sie still und leise werden, dann bitte Acht geben, dann stimmt fast immer etwas nicht. Achten Sie daher auch auf die Sprachmelodie, die Ausdrucksweise, die Körperhaltung und plötzlich auftretende vegetative Zeichen. Ein geänderter Körpergeruch, ein starkes Schwitzen, ein häufiges Harnlassen aufs Klo gehen, eine plötzlich unklare Essensstörungen, ein starker Durst. Irgendwann bemerkt sie, dass ihr Kind ungesund aussieht, eine fahle Gesichtsfarbe hat, ständig müde und erschöpft ist. Und spätestens wenn ein Kind Schlafstörungen und Kreislaufprobleme hat, dann gilt es etwas zu tun. Darüber sprechen wir gleich. Natürlich können solche Symptome auch mit der Pubertät zusammenhängen oder selten auch hormonelle Ursachen haben. Wenn aber früher geliebte und gelebte Hobbys uninteressant werden, die sportlichen Aktivitäten auf Null zurückgehen, das Interesse an gemeinsamen Aktivitäten mit der Familie so stark abnimmt, dass es allen Familienmitgliedern auffällt. Wenn Konzentrationsprobleme, Desinteresse bis hin zu Gleichgültigkeit, zunehmend schlechte schulische Leistungen oder gar Schule schwänzen, zur Tagesordnung werden, dann wissen Sie, jetzt ist Handlungsbedarf. Meistens haben die Kinder auch finanzielle Probleme. Das Taschengeld reicht nicht mehr, obwohl gar keine größeren Anschaffungen geplant sind. Spätestens wenn die Eltern bemerken, dass plötzlich Geld aus ihren Geldbörsen fehlt, ist der Verdacht berechtigt, dass eine Drogenbeschaffung im Vordergrund steht. Was sollten Eltern tun, wenn ein Kind Drogen zu sich nimmt? Das sagt sich jetzt sehr leicht. Reagieren Sie nicht panisch, aufgeregt oder - Gott behüht - mit Hausarrest. Schaffen Sie ein gutes Vertrauensverhältnis zu Ihrem Kind und setzen Sie es keinesfalls unter Druck. Wann haben Sie zuletzt ein gutes Gespräch mit Ihrem Kind und in der Familie geführt? Wann waren Sie zuletzt lustig miteinander? Wann haben Sie zuletzt gemeinsam etwas gespielt, musiziert oder auch gerne mal einen Mickey-Maus-Film angeschaut, im Zirkus gewesen? Sprechen Sie also die Veränderungen, die Sie beobachten, ganz konkret vorwurfsfrei an. Hören Sie zu. Ein großer, wichtiger Faktor. Lernen Sie wieder zuzuhören, Geduld zu haben. Natürlich gehört es zum Erwachsenwerden, dass Kinder auch ein bisschen alles ausprobieren und immer am Rand der Grenze entlang marschieren. Das war bei uns, glaube ich, auch nicht anders. Also bieten Sie statt zu schimpfen Hilfe an. Sprechen Sie gemeinsame Lösungen an. Bitte unterlassen Sie es im Zimmer Ihres Kindes oder gar in seinem Tagebuch herumzuschnüffeln. Das führt mit Sicherheit zu einem massiven Vertrauensverlust und bringt sicher keinen Benefit. Verbieten Sie auch nicht den Umgang mit neuen Freunden. Laden Sie Ihr Kind gemeinsam mit den neuen Freunden zum Essen ein. Oder unternehmen Sie stattdessen etwas Außergewöhnliches, zum Beispiel eine Ballonfahrt, einen Hubschrauberflug, eine Fahrt mit der Hochschaubahn, irgendeinen ganz tollen und sicher nicht ganz billigen Zirkusbesuch. Und dazu laden Sie auch diese Ihnen nicht ganz koscher scheinenden Freunde ein. Keinesfalls bitte verharmlosen oder vertuschen Sie den Drogenkonsum. Schreiben Sie keine Entschuldigungen für die Schule oder für den Lehrmeister, wenn das Kind einen Kater oder Entzugserscheinungen hat. Hier wird es sich bewähren, wenn Sie von Anfang an dem Kind eine Eigenverantwortung übertragen haben. Wenn das Kind das nie gelernt hat, weil es immer tun durfte, was es will, dann wird der Weg zurück in die Normalität natürlich ein bisschen schwieriger. Wenn das Kind schon längere Zeit süchtig ist und das auch anspricht, spricht, zwingen Sie es nicht in eine Therapie. Das klingt zwar komisch, aber es bringt gar nichts. Ihr Kind muss den Entzug wollen. Das gilt generell für alle Suchtkranken. Solange es Ihnen nicht so schlecht geht, dass Sie selbst erkennen, das ist der Point of No Return. Wenn ich jetzt weitermache, dann ist alles verloren. Solange das nicht selbst erkannt wird, zieht eine Therapie nicht. Eine Therapie kann man zwar empfehlen, aber nicht aufoktruieren. Das Problem ist, dass Pillenpulver und andere illegale Drogen in ganz Europa legal, oft sogar im Internet und manchmal sogar in den USA, ohne weitere Kontrollen, bezogen werden können. Wenn Ihr Kind nach Hause kommt und zeigt Ihnen irgendwelche komischen Pillen mit irgendwelchen noch komischeren Zeichen drauf, ist das ein toller Vertrauensbeweis. In Österreich, Deutschland und der Schweiz gibt es überall kostenlose Drogenberatungsstellen, die den jungen Menschen auch ganz legal und ohne irgendeine Verfolgung sagen, ob das jetzt irgendein Crack, also irgendeine furchtbare, gefährliche Mischung von Drogen und ganz, ganz ungesunden Füllsubstanzen ist oder nicht. Zum Schluss, nicht nur in Österreich gibt es anerkannte Drogenberatungsstellen, Zum Beispiel unter der Plattform www.gesundheit.gv.at. In BRD bietet die Sucht- und Drogenhotline unter der Telefonnummer 018 06 31 3031 telefonische Beratung an. Und in der Schweiz erhält man kostenlose Hilfe unter der Telefonnummer plus 41 58 46 38824. Zum Schluss noch ein Appell und eine Bitte von mir. Sie wissen, ich bin wirklich ein sehr erfahrener Notarzt. Und ich pflege Sie an, wenn irgendwo auch nur der geringste Verdacht auf einen Drogennotfall ist, mit Bewusstseins, Atem, Herz-Kreislauf-Störung, Bluterbrechen oder anderen Auffälligkeiten, rufen Sie sofort die Rettung unter 112 oder 144. Vielen Dank fürs Zuhören und bei Fragen wenden Sie sich gerne. Music.