DOC on AIR - Erste Hilfe im Alltag

Notfallmedizin im Alltag

#24 - Wenn den Kindern was passiert - Tipps zu Erstversorgung

06.04.2024 24 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Folge spreche ich über die Erste Hilfe bei Sport- und Freizeitunfällen bei Kindern. Als erfahrener Notarzt gebe ich Tipps zur Erstversorgung und betone nochmals die Wichtigkeit von Versicherungen wie Unfall- und Haftpflichtversicherungen. Selbstüberschätzung, Besserwisserei und Dummheit können zu schweren Unfällen führen. Es ist wichtig, zum Beispiel das Wetter zu beachten und angemessene Kleidung und Ausrüstung zu tragen. Die Erste Hilfe ist eine wichtige Chance, um halbwegs unbeschadet aus einem Unfall herauszukommen.

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DOC-ON-AIR - Der Podcast für den Umgang mit medizinischen Notfällen im Alltag von Dr. Joachim Huber.

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Das Gesicht zur Stimme unter www.drjoachimhuber.at

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#notfallmedizin #ersthilfe #teambuilding #alleswirdgut

Transkript

Music. Doc on Air, der Podcast, der Ihnen hilft, richtig erste Hilfe zu leisten. Was tun, wenn jemand Hilfe schreibt? Was tun, wenn zu Hause was passiert? Als erfahrener Notarzt zeige ich Ihnen, wie es geht. Unser Ziel, Wissen statt Angst und Können statt Zweifel. Ein herzliches Willkommen allen Zuhörerinnen und Zuhörern. Und auch heute darf ich euch mit einem interessanten Thema unterhalten, sage ich mal. Denn ich möchte ja nicht belehrend und allzu lästig sein. Und zwar Sportunfälle, Freizeitunfälle. Jetzt werden Sie natürlich sagen, wo ist denn da der Unterschied? Na, der Unterschied ist ganz leicht. Bei Sport- und Freizeitunfällen handelt es sich um Schadensereignisse, die dem privaten Risikobereich zugeordnet werden und dadurch sozusagen der Weise nicht von der allgemeinen Krankenvorsorge gedeckt sind. Nein, niemand wird ein Kind, das beim Radfahren sich das Bein gebrochen hat. Wieder wegschicken und sagen, das fällt aber nicht unsere Versorgungsverpflichtung. Na selbstverständlich wird das gemacht, aber die gesetzliche Unfallversicherung greift bei einem Freizeitunfall und das sind natürlich auch Sportunfälle, die zum Beispiel beim Radfahren in der Freizeit passieren, wird die nicht ihre Deckungspflicht wahrnehmen. Also wenn das Kind mit dem Fahrrad in die Schule fährt, dann ist das ein Wegunfall und wird selbstverständlich von der gesetzlichen Unfallversicherung gedeckt sein. Wenn das Kind aber in seiner Freizeit Rad fährt oder, sagen wir, beim Surfen auf dem See sich verletzt, dann sind das eben Dinge, wo zwar die Behandlungskosten durch die gesetzliche Krankenversicherung gedeckt sind, nicht aber allfällige Folgeschäden. Also Sie sollten auf jeden Fall prüfen, ob Sie und Ihre Kinder durch bestehende Versicherung wie eine private Unfall- oder Haftpflichtversicherung auch in der Freizeit geschützt sind. Das muss man einfach vorweg mal ganz klar sagen. Ja, ich weiß, die häufigsten Notfälle sind auf anderer Ebene, nämlich im internen Bereich mit Kollaps, Blutdruck, Herzrhythmusstörungen oder auch Atemwegserkrankungen, Baucherkrankungen. Aber dann kommen schon die Verletzungen, Verbrennungen, Vergiftungen und andere leidliche Dinge, die uns sozusagen der Weise, vor allen Dingen was die Folgen anbelangt, dann doch meistens sehr lange Sorgen machen. Was ist also nun auch hier wieder wichtig für Sie, die Sie als Laien zu einem solchen Ereignis kommen? Das Entscheidende und Wichtigste ist immer cool bleiben. Ich weiß, das hört sich sehr witzig an, wenn ein Kind gestürzt ist und schreit wie am Spieß und liegt vielleicht noch ganz verdraht irgendwo unter dem verflicksten Radl. Und dann kommen noch die wohlmeinenden Kommentare, umstehend aber auch von eigenen Angehörigen. Ich habe ja immer schon gesagt, die Stützradl können nicht nur nicht, sie müssen uns früh für das weggeben. Und, und, und, und, und, da sehe ich mich wieder, die schauen ja gar nicht auf ihr Kind. Also in Summe ein sehr dramatisches Ereignis. Bleiben Sie trotzdem cool und gehen Sie auf den kleinen Patienten oder auch wenn er größer ist, auf den größeren Patienten zu und sprechen Sie ihn an. In dem Moment, wo der in Ihre Augen schaut und Sie erkennt und Sie hören, dass eine Stimme zwar schmerzbedingt nicht so locker ist wie sonst, aber erkennbar, spracherkenntnismäßig, unauffällig ist. Dann geht es schon zum nächsten Schritt, berühren. Kannst du beide Hände bewegen? Kannst du beide Beine bewegen? Und wenn Ihnen beim Hinschauen schon auffällt, dass irgendwo ein Knochen nicht mehr in der Form ist, wie man es in Erinnerungen hat, also gerade vom Ellbogen zu den Händen steht da plötzlich so ein Eck heraus oder unten am Schienbein steht ein Eck heraus, dann wissen Sie schon, okay, da wird wohl was gebrochen sein. Dann werden wir wohl das Fahrrad vorsichtig entfernen, werden versuchen das Bein oder den Arm zu stabilisieren, indem wir es am Ende und am Ellenbogen, wenn es die Hand ist, fixieren und ein bisschen ziehen, sodass unter Zug das Ganze ruhig gehalten wird. Oder wenn es die Beine sind, eben vom Knie den Fuß nehmen und ein bisschen vom Knie wegziehen und einfach nur ruhig stabilisieren. Zudecken ist ein wichtiger Punkt. Kinder kühlen wahnsinnig schnell aus. Also unbedingt auf den Wärmeerhalt schauen. Und das wird wohl die schwierigste Aufgabe sein. Die ganzen Gaffer und die ganzen liebevollen Menschen, Sie hören meinen Zorn und meinen Zynismus, um meinen Spott, die ganzen liebevollen Menschen mit ihren Fotoapparaten zu verscheuchen, die aus jeder Ecke kommen. Und wenn Gott behutet noch irgendwo ein Tropfen Blut ist, dann gehen wir in den Zoom, damit wir das alles schön auf irgendwelchen depperten Medien publizieren können. Also das wird eine ihrer Hauptaufgaben sein, ihr Kind zu schützen, dass hier nicht irgendwelche blöden Fotografien im Netz erscheinen. Selbstverständlich, wenn etwas gebrochen ist oder das Kind auffällig ist, indem es eben nicht so spricht wie sonst, selbstverständlich wird die Rettung gerufen. Keine Frage. Frage. Wärmeerhalt, nichts zu trinken geben. Ganz ein wichtiger Punkt. Wenn das Kind irgendeine operationspflichtige Verletzung hat und das werden Sie vielleicht gar nicht sehen. Erst der Notarzt wird erkennen, auch der braucht aber vielleicht sogar einen Ultraschall dazu, ob hier irgendetwas im Körper drinnen, im Bauchl gerissen ist. Wir fürchten uns alle immer wieder davor, dass die Milz reißt oder die Leber reißt oder ein wichtiges Blutgefäß verletzt wird durch den stumpfen Aufprall. Also nichts zu trinken, nichts zu essen geben, kein Belohnungs-Tröstungs-Zuckerle bis der Arzt im Spital kommt. Das Okay dazu gibt, damit eben hier auch ein Noteingriff möglichst problemlos durchgeführt werden kann. Das ist Ihre Hauptaufgabe als Ersthelfer. Und selbstverständlich denken Sie mir daran, Selbstschutz vor Fremdschutz. Also ein ganz wichtiger Punkt, wenn Sie irgendwo in einem Park sind, Gerade jetzt haben wir Winterstürme, haben gefrorene Bäume, haben teilweise Bäume und Äste, die unter der Schneelast schon ein bisschen angeknackst sind. Schauen Sie bitte immer 360 Grad in alle Richtungen, auch nach oben. Nicht, dass dem Kind auch noch irgendein verfliegster Ast auf den Kopf fällt. Selbstschutz gilt auch für Sie, dass Ihnen nichts passiert. Also denken Sie daran, den Notfall entsprechend zu erkennen, dann eine Absicherung vorzunehmen, das fehlt auch unter Selbstschutz, den Notruf abzusetzen und die erweiterte Erste Hilfe im Sinne von psychischem Beistand, im Sinne von Notruf absetzen, im Sinne von Wärmeerhalt sofort durchzuführen. Dann warten Sie, bis der Rettungstransport da ist. Vielleicht ist jemand so lieb und geht zum Eingang vom Park, um die Rettung einzuweisen. Ich erinnere mich, was ich als Notarzt gesucht habe mit meinem Team. Bis wir die Stiege 46a, wo dann der Spielplatz war, gefunden haben, geht auf Kaku hat. Also denken Sie daran, das ist schon ein wichtiger Punkt, dass wir der Rettung entsprechend helfen und Sie auch informieren. Gut, jetzt geht es darum, was können wir denn tun, um so ein Menschlein oder einen Menschen aus der Gefahrenzone rauszubringen. Also nehmen wir an, es ist wirklich der Baum voller Schnee und es ist ein Wind und es kracht schon so im Gebälk, dass man sich sagt, also den Platz, den wollen wir jetzt wirklich verlassen, da wollen wir weggehen, dann dürfen Sie den Rautekgriff anwenden. Schon mal gehört? Rautekgriff bedeutet nichts anderes, als dass wir bei gesunden Armen von hinten unter die Achsel greifen. Den rechten Arm abgewinkelt mit zwei Händen fassen, den linken Arm sozusagen, also beim Kind geht das leicht, miterfassen. Also beide Hände, wie wenn wir die Arme verschränkt hätten, indem wir selber von hinten unter der Achsel durchgreifen und dann kann man das Kind an den Körper pressen und auch problemlos, wenn es ein schweres Kind ist, vielleicht zu zweit, wegbringen vom eigentlichen Unfallort. Das ist deshalb wichtig, damit eben nicht ein sekundärer Schaden entsteht. Klarerweise in der Not kann man das Kind auch, wenn die Hände jetzt eben verletzt werden, an den Beinen nehmen und vielleicht auf einem Sakko oder auf einem Mantel wegschleifen. Nichts schleifen, wo Ihnen eine zusätzliche Verletzungsgefahr entsteht. Immer mit dem Kind sprechen, immer erklären, was Sie jetzt gerade machen, damit also hier auch möglichst wenig Ängste sind. Blut ist ein besonderer Saft, heißt es in der Literatur und das ist schon richtig. Also, wenn man sich anschaut, was so eine kleine Spritze mit 20 Milliliter Blut für einen unglaublichen Mist machen kann, wenn die zu Boden fällt, dann weiß man, dass also auch ein paar Blutströpfchen durchaus geeignet sind, das Nervenkostüm zu strapazieren. Machen Sie auch hier keine, wie ich immer gearteten, Experimente. Wer immer Ihnen vielleicht mal erzählt hat, man soll unbedingt sofort Desinfektionsmittel draufgeben. Ein gebügeltes, sauberes Taschentuch, als Pfadfinder haben wir das gelernt, sollte man immer dabei haben, draufgedrückt und der Notverband ist auch schon fertig. Also man braucht sonst nichts tun. Wenn wirklich eine Spritzblutung wäre, wenn also eine Arterie verletzt wäre, was sehr selten der Fall ist, und das Blut spritzt richtig heraus, dann müssen Sie mutig sein und mit Ihren Daumen drauf drücken, ohne zu desinfizieren, ohne sich Sorgen von irgendeiner Blutvergiftung zu machen. Einen Druckverband werden Sie nicht anlegen können, weil Sie keine entsprechende Ausrüstung mit dabei haben. Aber man kann mit der Hand draufdrücken und sich die Uhrzeit merken, wann man dieses Gefäß abgedrückt hat. Klarerweise ist es immer gut, wenn man eine kleine Wärmefolie dabei hat. Das sind diese Goldfolien, sieht man in jedem gescheiten Krimi, wie die Leute dann eingepackt werden. Auf der einen Seite Silber, auf der anderen Seite Goldbeschichtet, natürlich nicht mit reinem Gold. Das sind das ganz wunderbare Wärmeschutzdecken, die zwar die Feuchtigkeit durchlassen, aber nichts hereinlassen. So eine Goldnotdecke und ein Dreieckstuch in der Notausrüstung beim Spielplatz mit dabei zu haben, ist immer eine gescheite Angelegenheit. Nun gehen wir zu den eigentlichen Verletzungen, egal ob Freizeit- oder Sportunfall. Wenn immer irgendein Gelenk... So fremd ausschaut, dass ich weiß, da stimmt was nicht, wann immer das mit Schmerz verbunden ist und das Kind eine Schonhaltung einnimmt. Das ist ganz interessant. Also gerade Kinder und Heranwachsende wissen haargenau, jetzt halte ich meine Hand fest, dann ist das die beste Therapie. Sie versuchen sie nicht irgendwo mit irgendwelchen Verbänden hier rein zu pfuschen und eine sozusagen eine Zwangshaltung dem Kind aufzuoktroyieren. Übrigens, Verletzungen unter Kindern und Jugendlichen zwischen 5 und 18 Jahren sind sehr, sehr häufig. Also das ist nichts, wo man sagt, ja, ja, passiert halt einmal. Und Buben sind dreimal davon betroffen. Warum? Weil es halt die wilderen Hunde sind. Das ist Gott sei Dank. Ich habe selber aber bei meinen Töchtern festgestellt, die sind mindestens genauso wild, sind auch von den Bäumen gefallen und mit vollem Karacho irgendwo in einen Zaun hineingefahren. Aber denken Sie daran, Verletzungen bei Kindern sind durchaus was Häufiges und können also durchaus auch ernste Probleme machen. Glauben Sie Ihrem Kind, wenn es sagt weh, weh, dann hat es weh, weh, dann tut es weh und dann wird man also nicht irgendwo mit Gewalt hier eine Änderung der Schonhaltung vornehmen. Ein ganz eigenes Kapitel ist, wenn bei einem Kind, das man fest am Arm zieht, das haben wir auch immer gemacht. Mama und Papa, jeder nimmt eine Hand vom Kind, dann laufen wir und dann hoch, ruck, ziehen wir das Kind hoch und es fliegt in die Höhe. Das kann durchaus recht problematisch sein, wenn nämlich dann das Köpfchen im Ellenbogenbereich von dem einen Unterarmknochen aus seiner Verankerung heraus springt. Dann hat das Kind plötzlich heftige Schmerzen, nimmt eine Schonhaltung ein und weint meistens, weil es ihm so wehtut. Versuchen Sie nicht, das selber einzurenken. Auch wenn vielleicht mal eine Schulter aus dem Gelenk heraushüpft, versuchen Sie nicht, das selbst wieder einzurenken. Wenn man das nicht kann, dann macht man mehr kaputt und das Rest dann nur noch sehnen und es kommt dann meistens zu erheblichen Zweitschäden. Also Knochenbrüche relativ leicht erkennbar, weil eine Funktionsstörung da ist, das heißt die Hand greift nicht mehr, das Bein kann nicht mehr belastet werden, weil eine Achse in den Knochen nicht mehr stimmt oder irgendwas hervorsteht. Im schlimmsten Fall sogar die Haut von einem Knochensplitter durchbohrt wird. Und eine entsprechende plötzlich aufgetretene Problematik erkennbar ist. Wenn sowas ist, ruhig, ein bisschen schienen vielleicht, dass es sich nicht frei bewegt, aber fangen Sie auch am Skiort nicht an, dem Kind jetzt den Skischuh auszuziehen. Das verursacht meistens furchtbare Schmerzen. Lassen Sie das die Profis machen. Die kommen, die Sanitäter, und die wissen, was sie tun müssen, damit dieser Schuh möglichst schmerzfrei ausgezogen werden kann. Natürlich, wenn das Kind jetzt so schwer verunglückt ist, bleiben wir beim Skifahren, dass man erkennt, hier ist eine Lebensgefahr da, das Kind atmet nicht mehr, dann müssen wir den Helm runternehmen. Also die Meere der Helm dürfe nicht heruntergenommen werden, weil sonst der darunter befindliche Schädel wie eine zermatschgarte Mandarine auseinanderfällt, das ist ein Blödsinn. In dem Moment, wo das Kind nicht mehr atmet, müssen wir den Helm runternehmen und mit der Wiederbelebung beginnen. Das ist auch bei Kindern nicht anders als beim Erwachsenen. 30 Mal drücken, 2 Mal beatmen. Das Einzige, was unterschiedlich ist, wir beginnen mit der Beatmung, weil Kinder besonders sauerstoffmangelempfindlich sind. Die sonstigen Verletzungen, die auftreten, also Riss, Quetsch, Wunden, Schnittverletzungen oder auch Abschürfungen. Sie wissen, wenn man also über eine Skimatte drüber rodelt, dann ist das ähnlich wie wenn man über einen Teppich, auch wenn es ein wunderschöner Teppich ist, drüber rodelt, man kriegt richtige Abriebe und Verbrennungen. Das gilt es einfach nur zuzudecken. Vielleicht haben Sie ja sogar ein Stück Alufolie mit, aber keinesfalls irgendwelche Salben, Basten oder sonst was draufschmieren. Das gehört ordentlich fachmännisch behandelt und jede Krankenschwester im Krankenhaus wird Ihnen hier gerne zur Seite stehen und Ihnen helfen. Wenn nun so eine Verletzung stattgefunden hat, dann darf ich Ihnen noch einen Tipp mitgeben. Reden Sie immer mit Menschen, die das beobachtet haben. Das Schlimmste, was den Ärzten in jeder Unfallkrankenhausabteilung passieren kann, ist, wenn man den Unfallhergang nicht beschreiben kann. Also wenn man nur sagt, ja, wie wir runtergekommen sind, ist er schon da gelegen. Ganz wichtig, mit welcher Geschwindigkeit ungefähr war der Patient unterwegs, wo ist er vielleicht irgendwo hineingefahren, hat es ihn nur ganz sanft umgekippt, würde ich nennen, der blödesten Geschichte, weil dabei ganz blöde Rotationsbrüche entstehen und zwar dort, wo der Skischuh-Schaft aufhört, dort kommt es zu Drehbrüchen, die meistens sehr komplex und schwierig zu behandeln sind. Also hat es den Patienten so richtig zerbröselt, wie man das früher gesagt hat? Es lebe der Sport, da gab es ein eigenes Lied. Oder was war denn die eigentliche Ursache? War unser Patient von Anfang an klar bei Sinnen oder war kurzfristig bewusstlos? Ein ganz wichtiges Zeichen, das den Ärzten hilft, den Verdacht auf eine Zwischenhirnblutung wahrzunehmen und genau hinzuschauen. Hat der Patient nach dem Unfall erbrochen? Also lauter eigentlich Banalitäten, an die man nicht denkt. Bitte lassen Sie sich das alles so gut es geht von Beobachtern schildern und geben Sie dieses Wissen dann weiter. Und selbstverständlich auch, ob unser Patient irgendwelche Dauermedikamente nehmen muss. Also das sind ganz wichtige Informationen, die man also den behandelnden Ärzten beziehungsweise schon den Rettungsspezialisten mit auf den Weg gibt. Freizeitunfälle, Sportunfälle kann man verhindern. Das ist für mich eine der wichtigsten Nachrichten für Sie. Geben Sie Acht! Natürlich sollen Kinder frei toben. Natürlich weiß jeder, dass man beim Skifahren manchmal die eigenen Grenzen ein bisschen zu wenig berücksichtigt, sich überschätzt. Und wenn wir heute von den vielen Lawinentoten oder sonstigen Freizeitunfällen hören, dann wissen wir, dass eine ordentliche Portion Selbstüberschätzung, Besserwisserei und auch, Entschuldigung, wenn ich das so sage, Dummheit dazu führen. Nicht zu fragen, wie wird das Wetter und vielleicht noch mit Turnschuhen eine Wintertour zu gehen. Nicht zu berücksichtigen, dass ein Schild steht, Vorsicht Lawinengefahr, nicht außerhalb der Piste fahren. Es ist einfach dumm, ich kann es nicht anders bezeichnen. Wenn aber etwas passiert, dann ist die Erste Hilfe sicherlich mit einer psychischen Betreuung eine ganz wichtige Chance, dass man halbwegs heil aus diesem Ereignis herauskommt. Ich wünsche Ihnen sehr viel Vernunft, sehr viel Spaß und machen Sie eine solche Freizeitversicherung. Die kostet wirklich keine Welt und man ist auch besser abgedeckt und geschützt. Danke fürs Zuhören. Music.