DOC on AIR - Erste Hilfe im Alltag

Notfallmedizin im Alltag

#15 - Autogenes Training zur Stressprävention

02.12.2023 18 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Folge erkläre ich, wie man mit Stress umgehen und sich entspannen kann. Besonders geeignet sind Entspannungstechniken wie das autogene Training und die progressive Muskelentspannung. Das autogene Training ist eine Selbstbeeinflussungsmethode, die bereits seit den 30er Jahren existiert und helfen kann, einen entspannten Zustand zu erreichen. Es kann bei verschiedenen Alltagsbeschwerden wie Schlaflosigkeit, Prüfungsängsten, Flugangst und chronischen Schmerzen hilfreich sein. Zudem kann es dazu beitragen, das vegetative Nervensystem zu regulieren und mit Stress umzugehen. Das autogene Training kann überall und zu jeder Zeit angewendet werden, um sich zu entspannen und das Leben leichter zu machen. Es beinhaltet verschiedene Formeln, um das vegetative Nervensystem anzusprechen und den Körper zu entspannen. Nach den Anwendungen ist es wichtig, wieder in die Realität zurückzukehren und dazu die Muskelanspannungstechnik zu nutzen. 

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DOC-ON-AIR - Der Podcast für den Umgang mit medizinischen Notfällen im Alltag von Dr. Joachim Huber.

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Das Gesicht zur Stimme unter www.drjoachimhuber.at

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#notfallmedizin #ersthilfe #teambuilding #alleswirdgut

Transkript

Music. Dock on Air. Der Podcast, der Ihnen hilft, richtig erste Hilfe zu leisten. Was tun, wenn jemand Hilfe schreit? Was tun, wenn zu Hause was passiert? Als erfahrener Notarzt zeige ich Ihnen, wie es geht. Unser Ziel, Wissen statt Angst und Können statt Zweifeln. Grüß Gott, meine Damen und Herren, allen Zuhörern ein herzliches Willkommen. Die Weihnachtszeit ist da, die Kinder schreien Hurra, wir Erwachsenen oder sogenannten Erwachsenen, wir ächzen manchmal schon ein bisschen. Das beginnt bei der unermüdlichen Werbung, die vom ersten Aufwachen an bis zum Einschlafen aus allen Ecken auf uns herniederprasselt, egal ob die Plakate im Radio, im TV, egal welcher der 500 verschiedenen Sender, alle erzählen uns Das, was man früher mal in einer sehr berühmten Radiosendung kaufen, verbrauchen, kaufen, verbrauchen, das war der Guglhupf, wenn ich mich echt erinnere, genannt hat. Alle wollen, dass wir rasch unser Geld hintragen. Und jetzt strecken vielleicht auch noch verschiedene Angestellte in den Kaufhäusern, in den Lebensmittelgeschäften, wenn das nicht ein Stress ist. Sie sehen schon, Weihnachtszeit ist leider Gottes nicht mehr die besinnliche Zeit, sondern ist eine recht stressige Partie. Muss das sein? Sollen wir uns das gefallen lassen? Jetzt ist die große Frage, was tun? Was können wir selber tun? Die Ohren zuklappen, gut, kann man theoretisch machen. Oropax heißt das Zaubermittel, dann hören wir nichts mehr. Aber sehen, sehen tun wir. Und wir müssen sehen. Sie haben recht, wir müssen nicht fernsehen. Aber jede Zeitung, jedes billig oder teure Blättchen, aus welcher Ecke immer es kommt, von ganz links bis ganz rechts, vom konservativ bis ultramodern, braucht natürlich die Werbung, Sonst kann sich das Blättchen oder auch das ausgewachsene Blatt ja nicht mehr finanzieren. Und sehen müssen wir. Natürlich könnte man die Ohren zustopfen und auch natürlich eine schwarze Brille aufsetzen. Dann wäre man praktisch taubblind. Aber wissen Sie aber, dass das nicht lange gut geht und wir sind in den ganz wüsten Verletzungsmustern auf irgendeine Notaufnahme. Nein, nein, das können wir nicht. Aber wir können lernen, erstens einmal diesen Stress besser zu beherrschen, beziehungsweise die Auswirkungen dieses ganzen Stressverfahrens auf unseren Körper zu beherrschen. Und wir können tatsächlich lernen, nicht alles mehr zu sehen, nicht alles mehr zu hören. Sie haben sicher schon von verschiedensten Entspannungstechniken gehört oder gelesen. Ich darf Ihnen sagen, ich bin aus eigener Erfahrung in das autogene Training hineingestolpert vor vielen, vielen Jahrzehnten in meiner weiteren beruflichen Laufbahn als Militärarzt, Fliegerarzt, habe ich dann den Piloten beibringen dürfen, wie sie in verschiedenen Problemen ihres Pilotenalltags besser zurechtkommen. Das ist natürlich eine komplexe Angelegenheit. In diesem Zusammenhang darf ich mir erlauben, Ihnen zu sagen, sollten Sie unter Flugangst leiden, dann versuchen Sie es nicht mit irgendwelchen Pillen, mit Beruhigungströpferln oder Tabletten, schon gar nicht mit den, wiederum die Werbung zu zitieren, ganz furchtbar verlogenen Angeboten von den verschiedensten sogenannten Naturheilern, die uns mit irgendwelchen Kräutern und mit irgendwelchen Substanzen für teures Geld bezahlt verwöhnen wollen und meinen, damit könne man auch nur irgendetwas ändern. Glauben Sie mir, das ist einfach nur ein Blödsinn. Es gibt tatsächlich sehr gute Methoden, von der progressiven Muskelentspannung nach Jakobsson. Von autogenem Training und etliche andere, die wir gar nicht erst alle aufzählen wollen. Was wir natürlich schon uns klar machen müssen, es liegt an uns, was wir uns gefallen lassen. Es liegt an uns, ob wir alles direkt durch das Fenster unserer Seele in die Psyche hineinlassen, ob wir es zulassen, dass unser uralt funktionierendes Alarmsystem ständig auf 100% fährt, also dass wir immer unter Strom sind, oder ob wir lernen wollen, dazwischen hinein mit ganz einfachen Übungen, wie sie das autogene Training anbietet, uns zu entspannen, wie man so schön sagt, herunterzukommen und zu relaxen. Jetzt werden Sie sich fragen, wie kommt dieser Bogen zustande, mit der Weihnachtszeit, autogenem Training. Wie ich schon sagte, ich hatte das wirklich für mich rettende Erlebnis, autogenes Training erlernen zu dürfen. Diese Methode ist, eigentlich kann man das ruhig schon sagen, fast uralt, seit den 30er Jahren. Das war damals der Facharzt für Psychiatrie, Johannes Heinrich Schulz, der festgestellt hat, dass es eine Art von Selbsthypnose gibt, mit der man sich aus verschiedensten Misslichkeiten gut herausarbeiten kann, herauslavieren kann quasi mit einem Augenzwinkern. Er nannte diesen Vorgang, weil es eben nur durch Selbstbeeinflussung zu einem entspannten, trancähnlichen Zustand kommen soll. Er nannte es daher autogenes Training. Sie haben das noch in Erinnerung. Auto ist automatisch, ist also nichts, was uns jetzt irgendjemand einredet. Weder die Werbung, noch die Zeitung, noch sonst irgendwelche lieben Mitmenschen, die wenn es uns schlecht geht, gerne mal mit tausenden Ratschlägen das Leben noch zacher machen. Also bleiben Sie ganz locker und schauen Sie sich dieses autogene Training mal an. Jetzt habe ich eine, glaube ich, sehr schöne Weihnachtsüberraschung für alle meine Podcast-Hörer, nachdem ich wirklich davon überzeugt bin, dass autogenes Training eine echte, effektive Anti-Stress-Lösung, für. Ihren Alltag darstellt. Auch hilfreich ist bei Schlaflosigkeit, bei Prüfungsängsten, Flugangst, bei chronischen Schmerzen, aber natürlich auch zum Herunterkommen für alle, die unter Druck, ja, als Arzt darf ich das schon sagen, unter Bluthochdruck leiden, auch für die ist das hervorragend geeignet. Für alle, die immer wieder mal ihr Herzbiss in den Hals klopfen hören oder verspüren. Alle diese durch das vegetative Nervensystem hervorgerufenen Unpestlichkeiten können Sie selber erlernen, in den Griff zu bekommen. Also, entdecken Sie das autogene Training, von mir präsentiert, in meinem, nennen wir es ruhig, Internetauftrag, der da lautet ohne-stress.com. Schauen Sie mal hinein, und jetzt verrate ich Ihnen mein Weihnachtsgeschenk für Sie, das lautet: "WEIHNACHTEN-50" Was ist das? Das heißt, dass ich das autogene Training, für das ich meiner Meinung nach gerechtfertigt als Normalpreis 220 Euro verlange, Ihnen um die Hälfte zukommen lasse, also um 110 Euro. Wenn Sie es nicht für sich selber in Anspruch nehmen wollen, weil Sie vielleicht Berührungsängste damit haben, überlegen Sie sich doch dieses autogene Training als Geschenk an einen lieben Menschen, den Sie vielleicht schon mehrfach jammern gehört haben, zu übergeben. Autogenes Training, eine Methode, die uns befähigt, uns selbst zu entspannen. Und dass nicht in der üblichen Art und Weise, wie man das vielleicht mal ist, das Leben allzu schwer, hilft meistens ein Schluck Likör oder auch ein Glas Wein oder andere Alkoholiker oder Gott behüt sonstige medikamentöse Einflüsse. Nein, weit darüber hinaus in die Tiefe Ihrer eigenen Körperregelungsmechanismen. Glauben Sie mir, es ist wirklich was Gescheites. Es ist wirklich eine sehr gute Methode, mit der man sich das Leben ein bisschen leichter macht. Sie können das autogene Training überall, zu jeder Zeit und an jedem Ort anwenden. Also in der Bahn, am Weg zur Arbeit oder nach Hause, genauso wie im Büro. Ich habe da immer schon gesagt, dann gehen Sie eben mal für fünf Minuten auf die Toilette. Man kann ja den Mitarbeitern sagen, das ist dort einfach im Moment ruhiger als in diesem Affentheater im Büro und die fünf Minuten, die brauche ich jetzt, um mich herunterzuholen, um mich zu entspannen. Oder natürlich zu Hause auf dem Sofa. Aber auch da empfiehlt es sich, den lieben Angehörigen zu sagen, was man vorhat, sonst glauben die, wenn ihr wirklich plötzlich ganz tief entspannt seid, ihr braucht vielleicht einen Arzt. Also, autogenes Training überall, zu jeder Zeit, an jedem Ort anwenden. Ich erzähle Ihnen jetzt ganz kurz, wie mein autogenes Training aufgebaut ist. Wir beginnen mit einer Einstiegsformel, mit der wir unser vegetatives Nervensystem ansprechen. Also jenen Bereich im Solarplexus, alle die früher vielleicht mal beim Boxen gern zugeschaut haben, wissen, ein direkter harter Faustschlag in diesen Bereich unterhalb vom Rippenbogen vom Brustbein ist meistens ein K.O.-Kriterium. Dieses sogenannte Sonnengeflecht sprechen wir also direkt an, indem wir uns mit der Hand auf den Bauch an einem ruhigen Platz klar machen, dass eigentlich jetzt alles entspannt, angenehm leicht und warm ist. Dabei sind wir dann schon bei der Wärmeformel, wo wir uns selber ganz klar das Kommando geben, dass nicht nur dieses Fleckerl am Bauch, sondern der ganze Körper angenehm warm wird. Das machen wir natürlich auch stufenweise zuerst. Die Hände, alle die kalte Finger haben, werden feststellen, das funktioniert. Dann der Oberkörper, dann die Beine bis zu den Zecherln. Dann gibt es eben eine ganz bestimmte, direkte Ansprache von Armen und Beinen, die angenehm entspannt und schwer werden. Das ist auch so ein ganz toller Trick, wo man sich in eine Entspannung hinein motivieren kann. Es ist fein, warm, entspannt und angenehm schwer. Sie hören schon, es muss alles angenehm sein, keine Kommandos geben, die blöd sind, die wir nicht akzeptieren. Dann gibt es eine Ruheformel, diese Ruheformel meint nicht, dass wir jetzt den Lärm von der Straße oder andere Geräusche wie der Hund bellt, plötzlich die Katze schreit, die Vogel zwitschern, abstellen können, nein, aber wir selber können ruhig werden, entspannt und gelassen sein. Dazu brauchen wir natürlich auch eine direkte Ansprache unserer Atmung. Je ruhiger, gleichmäßiger, tiefer wir atmen, umso entspannt sind wir. Wie sagt der Volksmund, des Ladl fliegt eam owa. Natürlich, auch die Kiefer-Kaumuskulatur. Muss entspannt sein. Wenn wir mit den Zähnen knirschen, dann kann man nicht entspannt gleichzeitig sein. Also auch hier gilt die Muskelentspannung wirksam zu machen. Schon ein bisschen schwieriger ist es, wenn wir in die Herzschlagformeln einsteigen, aber wir sind ja nunmehr keine Anfänger mehr, sondern haben schon etliche Erfahrungen an diesen vorangehenden Übungen gemacht und damit können wir uns ruhig trauen, mal das Kommando Herzschlag ist ruhig und regelmäßig auf uns selber wirken zu lassen. Sie wissen alle, Hitzköpfe sind selten entspannt. Wie heißt es so schön? Kühler Kopf und warme Füße, das wär das Richtige. Umgekehrt eher nicht, daher die Stirnformel. Unsere Stirn soll angenehm kühl sein, der Kopf ganz klar, die Gedanken luftig und frei, nichts, nichts, was irgendwo belastend ist. Nach all diesen einzelnen Kommandos gilt es zu lernen, wieder in die Realität zurückzugleiten. Dazu müssen wir irgendwas tun. Muskelanspannung ist das Zauberwort. Arme und Beine werden plötzlich wieder stark, kräftig, Augen auf und erlauben Sie sich ruhig nach jeder Übung sich selber klarzumachen, das habe ich gut gemacht und es wird mir auch gut tun, letztlich wird alles gut. Music.